Die Vogelgrippe hat Deutschland flächendeckend erfasst, bei uns in Brandenburg wurden zehntausende Puten und Enten als Vorsichtsmaßnahme getötet, haben Zoos geschlossen, haben Freiland- und HobbyhalterInnen mit den Auswirkungen der landesweiten Stallpflicht zu kämpfen. Ziel soll es sein, in der Veranstaltung nach vorne zu denken, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.
In einem Fachgespräch wollte Benjamin Raschke, der agrarpolitische Sprecher unserer Fraktion, mehreren Fragen nachgehen, die der Ausbruch der Vogelgrippe für TierhalterInnen aufgerufen hat. Ist die landesweite Stallpflicht verhältnismäßig, die viele private und Rassegeflügelzüchter hart getroffen hat. Sollte sie es nicht sein: Welche Alternativen haben wir? Außerdem wollten wir erfahren, was wir in Zukunft tun können, um das Risiko für einen neuen Ausbruch zu verringern.
Fachliche Beiträge kamen von Prof. Dr. Franz J. Conraths, Institut für Epidemiologie (IfE), Friendrich-Loefller-Institut, Reinhard Jung, Geschäftsführer Bauernbund Brandenburg und Herrn Wolf, Landesvorsitzender des Verbands der Rassegeflügelzüchter. Ihre Beiträge und die offene Diskussionsrunde gaben Benjamin Raschke viele Informationen der sehr kontroversen Debatte zwischen den unterschiedlichen Parteien.
Unsere Fraktion kam zu folgenden Schlussfolgerungen: Die Verhältnismäßigkeit bleibt fraglich, auch, weil andere Bundesländer nur eine regionale Stallpflicht verordnen. Zudem gab es eine ausführliche Diskussion, ob die Geflügelpestverordnung überarbeitet werden sollte, um PrivathalterInnen und RassegeflügelzüchterInnen von der Stallpflicht zu befreien. Es gibt Impfstoffe, die vor dem Ausbruch der Vogelgrippe schützen. Der Erreger lebt aber weiter, weswegen die Impfstoffe nicht wirklich helfen. Für den Einstreu bei Puten sollte es eine Lagerpflicht wie in Dänemark geben. Die Übertragung in der Industrie wie in Brandenburg von Kyritz nach Burglehn muss unterbunden werden. Und: Die Massentierhaltung muss grundsätzlich hinterfragt werden, aber besonders in der Nähe von Gewässern.
Die Debatte werden wir fortsetzen.