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Petra Budke spricht zu: Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement im und für das Land Brandenburg sichtbar machen, wertschätzen und ausbauen

- Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Abgeordnete, liebe ehrenamtlich Engagierte im Land,

Das Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält!

Das zeigt sich im Alltag und in vielen Begegnungen in der Nachbarschaft immer wieder. Ich konnte kaum glauben, wie schnell sich schon zu Beginn der Corona-Pandemie Leute zusammengefunden hatten, die älteren Menschen Hilfe beim Einkaufen anboten. Und was hätten wir ohne die vielen Willkommensinitiativen gemacht, als 2015 viele Menschen vor dem Krieg in Syrien zu uns flohen?

Das Ehrenamt wächst. Ein Drittel aller Brandenburger*innen engagiert sie neben Beruf, Familie und Haus- und Gartenarbeit, in der Freizeit für unsere Gesellschaft. Etwa die Hälfte sind Frauen.

Wo man auch hinschaut: Unsere Gesellschaft lebt vom Ehrenamt. In der Elternvertretung, im Umweltschutz, im Sport, in der Jugendarbeit, bei der Feuerwehr, in der Kultur, in der Willkommensinitiative, bei der Tafel oder in der Kirche: In ungezählten Stunden bringen sich viele Menschen für die Gesellschaft ein und unterstützen den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Vielen Dank dafür!

Und Frau Duggen, es ist ungeheuerlich, die geförderte Jugendarbeit in die Nähe des Terrorismus zu stellen. Ihr Rohrbombenvergleich ist ein Rohrkrepierer. Damit haben Sie jede Glaubwürdigkeit am Interesse an der Ehrenamtsarbeit verspielt.

Vergessen wir nicht: In Corona-Zeiten hat es auch das Ehrenamt besonders schwer. Viele gesellige Anlässe, die Teil der ehrenamtlichen Arbeit sind, müssen zurzeit leider ausfallen. Und auch das Spendensammeln ist in Zeiten des „Physical distancing“ schwierig.

Gleichzeitig gibt es durch die Folgen der Krise einen ungeheuren Bedarf an Zusammenhalt, Erneuerung und Unterstützung.

Danke daher an die Fraktionen Linke und Freie Wähler für die vorgelegten Anträge. Schon in den Haushaltsberatungen wurde leider klar, dass die Ehrenamtsstützpunkte und die Mobilitätspauschale von der Staatskanzlei nicht weitergeführt werden können. Wir haben das sehr bedauert.

Sehr gern hätten wir auch die Idee einer Unfallversicherung für Ehrenamtliche aufgegriffen. Doch das einzige vorliegende Angebot einer solchen Versicherungspolice beläuft sich auf knapp 600 000 Euro. Das ist einfach zu teuer und übersteigt bei weitem die im Haushalt eingestellten Mittel.

Unser Ministerpräsident Dietmar Woidke hat beim Ehrenamtsempfang 2020 darauf hingewiesen, wie wichtig gute Rahmenbedingungen für die Arbeit der Ehrenamtlichen sind. Das sehen wir genauso! In unserem Antrag machen wir viele Vorschläge zur Förderung ehrenamtlicher Strukturen. Ein Beispiel ist die Ehrenamtskarte. Es gibt sie in Brandenburg seit 2013. Auf einen Großteil der Angebote kann man aber derzeit nur in Berlin oder im berlinnahen Raum zurückgreifen. Wir wollen die Ehrenamtskarte ausbauen und attraktiver machen, damit auch Ehrenamtliche in den ländlichen Regionen stärker davon profitieren können.

Außerdem schlagen wir vor, sobald das Corornabedingt wieder möglich ist, einen Ehrenamtskongress durchzuführen. Wir möchten wir mit den betroffenen Akteuren in Kreisen und Kommmunen ins Gespräch darüber kommen, wie gute Unterstützungs- und Vernetzungsstrukturen aussehen können.

Denn das Ehrenamt verdient und braucht unsere Unterstützung!

Vielen Dank!