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Rede im Landtag: Gründung eines Brandenburger Landesinstituts für die Qualitätssicherung und -entwicklung von Schule und Unterricht und für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Führungskräften und Lehrkräften

- Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Bildungsinteressierte,

zum Jahresende wird das LISUM, das bisherige Landesinstitut für Schule und Medien, in dieser Form Geschichte sein. Das Land Berlin hat einseitig den Vertrag mit Brandenburg gekündigt.

Das sehe ich mit einem weinenden und mit einem lachenden Auge. Das weinende Auge betrauert das Ende dieser gemeinsamen Institution in der Bildungsregion Berlin-Brandenburg. Das lachende Auge begrüßt die Chance, die daraus erwächst.

Der vorläufige, sehr lange Name „Landesinstitut für die Qualitätssicherung und -entwicklung von Schule und Unterricht und für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Führungskräften und Lehrkräften“ benennt die Aufgaben, aber auch die Herausforderungen der neuen Einrichtung.

Kleine Anmerkung: Die Namenssuche läuft derzeit mit breiter Beteiligung. Ich bin schon gespannt auf die Entscheidung!

Denn uns alle treibt die Frage um, wie guter Unterricht funktionieren kann. Das neue Institut wird die Lehrkräfte bei den Antworten auf diese Frage unterstützen.

Dies geschieht, gebündelt und vernetzt, in einem Institut und nicht mehr wie zuvor verteilt auf verschiedene Behördenstrukturen.

Der Vorbereitungsdienst und die Qualifizierung von Seiteneinsteiger*innen werden in das Institut integriert. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung findet in vier pädagogischen Zentren, darunter künftig auch Neuruppin, statt. Das Beratungs- und Unterstützungssystem, kurz „BUSS“, wird auf neue Füße gestellt und stärker auf Fortbildung im Team ausgerichtet.

Die Aufgaben der Qualitätssicherung, früher beim sogenannten ISQ, werden vom Landesinstitut selbst geleistet und neu aufgestellt. Außerdem sollen Forschung, Schul- und Unterrichtspraxis besser verzahnt werden.

Die Schulen werden von der Erstellung schulischer Curricula entlastet durch Muster-Curricula. Auch Medienbildung- und -beratung, digitale Inhalte und mehr IT-Support werden angeboten.

Ich bin froh, dass im Konzept neben der Förderung der fachlichen Kernkompetenzen, z. B. für Deutsch und Mathematik, auch Schlüsselkompetenzen wie kritisches Denken und Problemlösefähigkeiten ausdrücklich betont werden. Denn sicher müssen wir uns besser aufstellen, um bei Vergleichstest aufzuholen. Aber wir dürfen dabei nicht vergessen, Kindern und Jugendlichen das Rüstzeug für den gesellschaftlichen Wandel mitzugeben. So soll das neue Institut konzeptionell unterstützen beim gemeinsamen Lernen, gutem Ganztag oder Demokratiebildung.

Ein grünes Herzensanliegen ist die Umsetzung des Mehrsprachigkeitskonzepts. Hier wünschen wir uns die Integration eines Mehrsprachigkeitszentrums in Kooperation zwischen dem Landesinstitut und den auf Sprachen ausgerichteten Universitäten.

Für all dies brauchen wir ausreichend gutes Personal. Wie wir hörten, sollen die Verhandlungen da ja erfolgreich sein. Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg für den Neustart, vor allem zum Wohle unserer Schüler*innen!

Weiterführende Informationen

Rede zu: Konzept "Gründung eines Brandenburger Landesinstituts für die Qualitätssicherung und -entwicklung von Schule und Unterricht und für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Führungskräften und Lehrkräften" (TOP 16 der 103. Plenarsitzung)