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Marie Luise von Halem spricht zum Antrag "Studiengang Sonder-/Inklusionspädagogik an der Universität Potsdam vorbereiten"

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- Es gilt das gesprochene Wort ! -

Anrede,
Wer an der Regierung ist, glänzt gerne mit Tatendrang. Schließlich will man sich des vom Wahlvolk entgegen gebrachten Vertrauens würdig erweisen. Beherzt geht man die Probleme des Landes an und zumindest die Punkte, über die sich die Koalitionspartner einig sind, bringt man mit stolzgeschwellter Brust zügig über die Bühne. Schwieriger wird es dann mit Themen, bei denen Widerstand zu erwarten ist. Aber davon kann beim vorliegenden Punkt ja keine Rede sein, hier handelt es sich um ein echtes Gewinner-Thema.

Und so geht die Regierung auch mutigen Schrittes voran. 'Inklusion' weiß man in Brandenburg noch kaum zu buchstabieren, da schreibt die rot-rote Regierung in ihren Koalitionsvertrag, den Studiengang Sonderpädagogik wieder in den Kanon der an der Uni Potsdam angebotenen Fächer aufzunehmen. Einzig die oppositionellen Grünen spotten über die kleinräumlichen regionalen Extrawürstchen: Nur weil die Länder Berlin und Brandenburg – mit ihren bis dato beiden rot-roten Regierungen! - nicht im Stande waren, ihre regionalen Studienangebote besser miteinander abzustimmen, müsse doch das Ziel eine bessere Absprache mit Berlin sein und nicht der Rückfall in die Kleinstaaterei! Sehr viel mehr kritische Töne gab es nicht.

Und so geht denn auch alles glatt: Die Koalition legt jetzt – schlappe 2 Jahre nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages - einen Antrag darüber vor, dass in weiteren zwei Jahren, zum Wintersemester 2013/2014 die Ausbildung von Lehrkräften im Bereich Inklusionspädagogik begonnen werden kann. Unangenehme Haushaltsfragen verschieben wir mal in die Zukunft. Weitere fünf Jahre später werden wir dann die ersten fertig ausgebildeten AbsolventInnen von der Uni Potsdam begrüßen können. Lassen Sie sich das auf der Zunge zergehen: nur 9 Jahre nach dem rot-roten Regierungsantritt! Wenn das mal keine Leistung ist.

Wahrscheinlich wollen Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von SPD und Linker, mit einem solchen Antrag die Aura von Kraft und Tatendrang versprühen. Dass Sie sich dazu kleinerer Flunkereien bedienen und im Antrag behaupten, das Konzept für die Weiterentwicklung der Lehramtsbildung sei sowohl vom Bildungsausschuss als auch vom Wissenschaftsausschuss verabschiedet worden, darüber sehen wir mal großzügig hinweg.

Sei Ihnen der Erfolg gegönnt: Ja, so sehen Helden aus! Wir wollen natürlich auch auf der Seite der Sieger stehen und stimmen zu.