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Marie Luise von Halem spricht zum Brandenburger Kulturort des Jahres und zu regionalen kulturellen Ankerpunkten

- Es gilt das gesprochene Wort!

[Anrede]

Jetzt lassen wir hier kurz vor Ende der Legislaturperiode noch zwei Ballons in den Himmel steigen, schöne, bunte, und – soweit das für Ballons vorstellbar ist – auch irgendwie komplementäre.

Erfreulich sollte das für uns alle sein, denn diese beiden Konzepte kommen der Kultur in den ländlichen Räumen zugute, und dem Dank an das Ministerium für die Erarbeitung und dann trotz Diskontinuität hoffentlich auch die weitere Umsetzung schließe ich mich gerne an!

Der Fokus auf dem ländlichen Raum – in sehr breit gefasstem Verständnis – eint die beiden Konzepte. Was sie trennt, ist der zeitliche Ansatz: Ankerpunkt kann ein Ort für mehrere Jahre sein, sechs sind erstmal maximal angedacht, die Förderung knüpft an regionale bzw. lokale Potentiale an und entwickelt sie weiter. Kulturort ist man nur ein Jahr.

Die Förderung der Ankerpunkte will breite Öffentlichkeit, nicht nur die kunstaffinen Milieus. Das Konzept für die Kulturorte haben wir uns in Leeuwarden abgeschaut, der Europäischen Kulturhauptstadt, die der AWFK letztes Jahr besucht hat. Kulturort kann ein Ort nur werden, der sich aus sich selbst heraus bewirbt, die Bevölkerung einbindet und damit die Attraktion und das Image des Ortes aufwertet.

Ein besonderes Sahnehäubchen für die Kulturorte hat sich das Ministerium ausgedacht, nämlich den Nachhaltigkeits-Bonus: Der dürfte sich sicher auch auf sparsamen Ressourcenverbrauch und Vermeidung von Wegwerfartikeln beziehen – ist aber aus Sicht des MWFK in erster Linie gedacht, nachhaltige gesellschaftspolitische Entwicklung in einem Ort besonders zu honorieren. Auch gut.

Was die längerfristige Finanzierung insbesondere der Kulturorte angeht, muss sicher noch weiter diskutiert werden, aber jetzt lassen wir die Ballons erstmal steigen und sind gespannt auf die ersten Landungen.