- Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Sportinteressierte,
Brandenburg ist ein sehr erfolgreiches Sportland. Das sehen wir im ersten Sportförderbericht des Landes Brandenburg. Darüber freuen wir uns natürlich sehr.
Auch ich möchte mich für diesen Bericht ausdrücklich bedanken. Denn es war ein lang erklärtes Ziel meiner Fraktion, die Sportförderung zu evaluieren. Deswegen haben wir uns auch sehr für einen regelmäßigen Sportförderbericht eingesetzt. Gut, dass er nun vorliegt.
Der Berichtszeitraum umfasst die für den Sport ausgesprochen herausfordernde Pandemiejahre 2020 und 2021. Er ist deswegen nur bedingt repräsentativ für das Sportgeschehen in Brandenburg. Zwei Jahre lang war Vereinssport gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Für 2020 und 2021 stellte das Land Coronahilfen von insgesamt 3,4 Mio. Euro für den Sport bereit.
Die Vereine hatten Mühe, ihre Mitglieder zu halten. Mit den Folgen der Einschränkungen für die Gesundheit, auch was Übergewicht und psychische Probleme angeht, müssen wir weiterhin umgehen. Auch deswegen hat die Koalition sportliche Maßnahmen in das Programm „Aufholen nach Corona“ aufgenommen und 2022 nochmal mit 8 Euro pro Mitglied die Vereine aus dem Corona-Rettungsschirm unterstützt.
Trotzdem lässt sich selbst für diesen Zeitraum sagen: Wenn es um den Spitzensport und Medaillen in nationalen und internationalen Wettbewerben geht, gehört Brandenburg zu den erfolgreichsten Bundesländern. Erfreulicher Weise auch und gerade bei den Paralympics. Fast ein Viertel der deutschen Medaillen der Paralympischen Spiele in Tokio sprechen für sich!
Herzlichen Glückwunsch an die Teilnehmenden!
Dank der Landes- und der Bundesförderung für die Trainingsstätten und der Nachwuchsförderung an den Sportschulen finden Leistungssportler*innen in Brandenburg sehr gute Bedingungen vor.
Aber Sport ist ja weit mehr. Die im Landessportbund organisierten Vereine leisten Großes, für die Gesundheit und den Teamgeist bei Alt und Jung, für die ländlichen Regionen, bei der Integration von Geflüchteten und in der Jugendsozialarbeit. Der Landessportbund sorgt auch für Bewegung in Kindertagesstätten, so kooperieren 10 Prozent der brandenburgischen Kitas mit einem Sportverein.
Vielen Dank an alle ehrenamtlich Engagierten im Sport!
Dennoch bleiben beim Breitensport noch Herausforderungen. Sie werden im Rahmen der Strategie „Sportland Brandenburg 2030 – die Strategie für starke Vereine“ angegangen.
Denn zur Zustandsbeschreibung gehört auch, dass Brandenburg trotz eines stetigen Zuwachses an Mitgliedern beim Organisationsgrad in Sportvereinen mit 13,6 Prozent im Bundesvergleich nach wie vor das Schlusslicht bildet. In den alten Bundesländern ist dagegen rund ein Drittel der Bevölkerung in einem Sportverein organisiert. Auch deswegen war uns ein Sportförderbericht so wichtig. Wir möchten daraus Erkenntnisse ziehen, wie wir im Breitensport weiter aufschließen können.
Im Sportfördergesetz sind bestimmte Ziele festgelegt, die uns sehr am Herzen liegen: die Berücksichtigung der Belange von Mädchen und Frauen, von Menschen mit Behinderungen, von älteren Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund.
Über spezifische Angebote für diese Zielgruppen legt der Bericht Rechenschaft ab. Doch die Fördersummen, die dort aufgerufen werden, halten wir gemessen am Gesamtfördervolumen doch für ausbaufähig. Seltsamer Weise fehlt das erfolgreiche Programm „Integration durch Sport“ gänzlich. Und wir erfahren auch wenig darüber, was die Vereine für diese Zielgruppen im Rahmen der Vereinsförderung oder auch im Gesundheits- und Rehasportbereich machen.
Wir haben als Koalition für den laufenden Doppelhaushalt die Sportförderung deutlich auf nunmehr 24 Mio. € jährlich aufgestockt. Ich rege daher an, im nächsten Bericht verstärkt der Frage nachzugehen, wie die genannten Zielgruppen nicht nur durch spezielle Förderprogramme, sondern auch durch die aufgestockte Regelförderung profitieren können.
Ansonsten freue ich mich auf die Special Olympics in Berlin dieses Jahr in Berlin und danke den Kommunen in Brandenburg, die als Mitgastgeber die Spiele begleiten.