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DDR-Geschichte im Unterricht: Bündnisgrüne begrüßen Kehrtwende des Bildungsministeriums

(Nr. 61) Die bildungspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MARIE LUISE VON HALEM hat die Ankündigung des Bildungsministeriums begrüßt, der DDR-Geschichte im Unterricht künftig ein stärkeres Gewicht einzuräumen. „Nachdem es vor einem Jahr noch hieß, bei der Vermittlung der DDR-Geschichte im Unterricht gebe es keine grundlegenden Defizite in den Lehrplänen, wird nun endlich die Kehrtwende vollzogen“, sagte MARIE LUISE VON HALEM. Die hinreichende Vermittlung dieses Stoffes sei für die politische Bildung und die Stärkung des demokratischen Bewusstseins der brandenburgischen Schülerinnen und Schüler von zentraler Bedeutung. Sie wünsche sich zudem, dass mehr LehrerInnen, die auch schon zu DDR-Zeiten unterrichtet haben, ihre eigenen Erfahrungen selbstkritisch in den Unterricht einbringen.

Das Bildungsministerium kündigte laut einem Zeitungsbericht der Märkischen Allgemeinen an, dass die DDR-Geschichte ab kommenden Schuljahr statt erst in der zehnten Klasse bereits ab Klasse sieben und acht verpflichtend unterrichtet werden müsse. Derzeit würden die Rahmenlehrpläne für die Fächer Geschichte, Politische Bildung und Geografie überarbeitet.

Vor einem guten Jahr habe Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) noch die Meinung kundgetan, die DDR werde in den Fächern Geschichte und Politik ausreichend behandelt; es seien keine Änderungen der Lehrpläne notwendig und das Geschichtsbild der Jugendlichen würde ohnehin kaum im Unterricht geprägt, sondern durch die Familien. „Diese Sichtweise war vor dem Hintergrund der Studien über eklatante Wissensdefizite brandenburgischer Schüler nicht haltbar“, sagte MARIE LUISE VON HALEM. Sie bezog sich dabei auf eine Befragung von 5200 Schülerinnen und Schülern in Brandenburg, Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen durch den FU-Forschungsverbund SED-Staat vom Sommer 2008.