(Nr. 85) Dem Vorsitzenden der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag,AXEL VOGEL, zufolge wirft der erzwungene Rücktritt des Stadtwerke-Chefs Peter Paffhausen ein Schlaglicht auf ein „ungutes Geflecht zwischen Kommunal- und Landespolitikern - vornehmlich von SPD und Linker -, kommunalen Unternehmen und Sportvereinen", das dem Ansehen der Unabhängigkeit von Politikern und damit der Demokratie insgesamt schadet.
„Dem Anschein nach konnte sich in Potsdam ein Freundeskreis aus wenigen einflussreichen Persönlichkeiten etablieren, der sich der Kontrolle der Volksvertretung völlig entzieht." Die Art und Weise in der von den Stadtwerken Sponsoring-Gelder verteilt worden seien, werfe viele Fragen auf. „Ich halte es grundsätzlich für falsch, wenn kommunale Unternehmen, die auch über öffentliche Gebühren finanziert werden, hohe Sponsoring-Gelder ausreichen."
Zudem dränge sich der Verdacht auf, dass in Potsdam seit Jahren eine Art „Schattenhaushalt" verwaltet wird, mit dem mächtige Akteure ihre Interessen absichern konnten. Dass sich in einer demokratisch verwalteten Kommune wie Potsdam die Stadtwerke erfolgreich weigern konnten, den Stadtverordneten umfassend Auskunft über Höhe und Empfänger der Sponsoring-Gelder zu geben, löse bei ihm nur Kopfschütteln aus.
Die Überschneidung von in der Affäre genannten Personen und Institutionen mit solchen, die auch in im Zuge der Aufklärung der Krampnitz-Affäre vom Immobilien-Untersuchungsaussschuss des Landtags ins Visier genommen werden sollen, mache ihn äußerst argwöhnisch.
„Gerade weil wir Bündnisgrüne Unternehmen der Kommunalwirtschaft eine wichtige Rolle beimessen, treten wir jeglichen Auswüchsen in solchen entschieden entgegen."
Der Ruch von Filz und Vetternwirtschaft in Potsdam könne nur durch die Herstellung völliger Transparenz abgeschüttelt werden. „Potsdams Rathausspitze und das Stadtparlament müssen nun einen erheblichen Aufklärungswillen unter Beweis stellen, um einen weiteren Ansehensverlust abzuwenden."