Zum Inhalt springen

Hinweis: Diese Website wird nicht mehr aktualisiert und dient als Archiv. Weitere Informationen →

Lehrerbildungsgesetz bleibt auf halber Strecke stehen

(Nr. 164) „Das von der Landesregierung geplante Gesetz zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung und zur Änderung des Brandenburgischen Besoldungsgesetzes geht in die richtige Richtung, bleibt aber bei zentralen Punkten auf halber Strecke stehen", sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MARIE LUISE VON HALEM heute nach einer Anhörung im Bildungsausschuss zu dem Gesetzentwurf.

„Wie ein roter Faden zieht es sich durch die Bildungspolitik: Die Landesregierung heftet sich das Etikett des 'Schwerpunktes Bildung' an das Revers und kaschiert damit jedoch, dass in Wirklichkeit gespart werden soll.

So werden die zukünftigen Lehrkräfte weiterhin ungerecht bezahlt. Insbesondere GrundschullehrerInnen haben künftig die gleiche Studienzeit zu absolvieren, müssen mehr arbeiten und werden schlechter bezahlt. Das wird kaum dazu führen, dieses Lehramt attraktiver zu machen, obwohl wir gerade GrundschullehrerInnen dringender brauchen als andere. Es wird weiterhin Lehrkräfte erster und zweiter Klasse in den Lehrerzimmern geben.

Zudem werden die Kapazitäten für die Ausbildung von 700 Plätzen im Bachelor auf 600 reduziert, um die Verlängerung der Studienzeit bei den Grundschullehrkräften zu kompensieren. Angesichts des hohen Bedarfs an Lehrkräften in den nächsten Jahren ist das unverantwortlich. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung fehlen allein zur Umsetzung des geplanten inklusiven Unterrichts in Brandenburg mehr als 600 Lehrkräfte.. Eine bundesweite Lehrerbedarfsplanung steht weiterhin in den Sternen.

Die Anhörung hat zudem deutlich gemacht, dass dem Umgang mit Problemsituationen in der LehrerInnenausbildung mehr Gewicht gegeben werden muss, unabhängig davon, ob für den herkömmlichen oder den inklusiven Unterricht.

Weiterer wichtiger Regelungsbedarf sollen auf Rechtsverordnungen verschoben und damit der parlamentarischen Debatte entzogen werden, wie z.B. die Ausgestaltung der Eignungsfeststellung für angehende Lehramtsstudierende und die in der Berufseinstiegsphase. Andere Neuerungen wie die Aufnahme von sonderpädagogischen Anteilen in alle Lehramtsstudiengänge, die Einführung der Eignungsfestellungen sowie die neue Bewertung von Weiterbildung im Sinne lebenslangen Lernens sind richtig und erfreulich."