„Das von der Landesregierung geplante Gesetz zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung und zur Änderung des Brandenburgischen Besoldungsgesetzes geht in die richtige Richtung, bleibt aber bei zentralen Punkten auf halber Strecke stehen", sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MARIE LUISE VON HALEM heute nach der Verabschiedung der Beschlussempfehlung im Bildungsausschuss zu dem Gesetzentwurf.
„Unsere Fraktion möchte, dass künftig alle Lehrkräfte mit gleichwertiger Ausbildung gleich bezahlt werden. Wir wollen zudem, dass die Referendarinnen und Referendare dezentral ausgebildet und besser betreut werden. Die Berufseingangsphase soll durch reduzierte Unterrichtsverpflichtung erleichtert werden. Durch die Ablehnung dieser Vorschläge hat die rot-rote Koalition die Chance verpasst, mehr Qualität in die Lehrerbildung und damit in das Brandenburger Bildungssystem zu bringen.
Beim Lehrerbildungsgesetz läuft es wie bislang immer in der rot-roten Bildungspolitik: Die Landesregierung heftet sich das Etikett 'Bildung hat Priorität' ans Revers, während in Wirklichkeit gespart werden soll.
So werden nach dem Gesetzentwurf der Regierungskoalition die zukünftigen Lehrkräfte weiterhin ungerecht bezahlt. Insbesondere GrundschullehrerInnen haben künftig die gleiche Studienzeit zu absolvieren, müssen aber mehr arbeiten und werden schlechter bezahlt. Das wird kaum dazu führen, das Lehramt attraktiver zu machen, obwohl gerade GrundschullehrerInnen dringend gebraucht werden. So wird es weiterhin Lehrkräfte erster und zweiter Klasse in den Lehrerzimmern geben.
Andere Neuerungen wie die Aufnahme von sonderpädagogischen Anteilen in alle Lehramtsstudiengänge, die Einführung der Eignungsfeststellungen sowie die neue Bewertung von Weiterbildung im Sinne lebenslangen Lernens sind richtig und erfreulich."