(Nr. 85) Der Vorsitzende der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, AXEL VOGEL, hat die Ankündigung des Landessportbundes (LSB) begrüßt, die bisher vernachlässigte Aufarbeitung in den eigenen Reihen zu forcieren und DDR-Dopingopfern mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Damit würden gleich mehrere Impulse aus der Enquetekommission zur Aufarbeitung aufgegriffen.
„Es ist gut, dass sich der Landessportbund zu seiner historischen Verantwortung bekennt. DDR-Dopingopfer sind viel zu lange allein gelassen worden. Das zeigte die Anhörung der Enquete Aufarbeitung vor einigen Wochen eindringlich. Auch die unzureichende Überprüfung von Sportfunktionären auf Stasi-Mitarbeit war für den Landessportbund selbst zur Belastung geworden. Wenn jetzt durch Abfragen und entsprechende Arbeitsverträge Klarheit geschaffen wird, gewinnt der Landessportbund an Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Gleiches gilt für das Bekenntnis, sich für die Entschädigung und Beratung von Dopingopfern zu engagieren. Offensichtlich haben die Befunde der Sportwissenschaftlerin Jutta Braun und die Anhörung von Wissenschaftlern und Betroffenen wie Ines Geipel ernsthaften Eindruck hinterlassen. Der Landessportbund tut gut daran, den eingeschlagenen Weg weiter voranzutreiben.“
In der Enquetekommission zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde auch ein Forschungsprojekt zur Aufarbeitung des DDR-Sports in Brandenburg angeregt, wie es in Thüringen bereits umgesetzt wird. In Brandenburg gibt es hierzu bisher nichts außer Absichtserklärungen. Das Bildungsministerium und der Landessportbund müssen jetzt auch die nötigen Mittel dafür bereitstellen, sagte AXEL VOGEL.
„Es zeigt sich einmal mehr, dass die Enquete-Kommission nicht nur die politische und gesellschaftliche Debatte über die Aufarbeitung des DDR-Erbes belebt, sondern zu ganz konkreten Ergebnissen führt“, sagte AXEL VOGEL. Dass dies – wie schon bei der Gedenkstättenfinanzierung oder der Ausstattung der Rehabilitierungsbehörden – schon vor Vorlage des Abschlussberichts und der Handlungsempfehlungen der Kommission zu verzeichnen sei, sei sehr zu begrüßen.