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Brandenburger Bildungssystem breiter aufstellen - Fachlehrkräftemangel früh begegnen

(Nr. 171) Zu den heute bekannt gegebenen Ergebnissen im Ländervergleich Mathematik und Naturwissenschaften sagt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag MARIE LUISE VON HALEM:

,,Ich freue mich über die guten Ergebnisse der Brandenburger Schülerinnen und Schüler und gratuliere den Brandenburger Lehrerinnen und Lehrern zu diesem guten Ergebnis.

Bei aller Freude über diese guten Resultate machen sie doch deutlich, wie stark Bildungserfolge in Fächern wie Mathematik und Naturwissenschaften noch von Rahmenbedingungen abhängen, die vor der Wende geschaffen wurden . Das hohe Qualifikationsniveau der Lehrkräfte in Mathematik und Naturwissenschaften zu DDR-Zeiten spiegelt sich im heutigen guten Ergebnis wider. Jedoch in anderen Fächern wie Englisch sieht es anders aus. Hier ist es auch gut zwanzig Jahre nach der Wende noch nicht gelungen, die historisch bedingten Defizite auszubügeln und die Unterrichtsqualität dem Bundesniveau anzugleichen.

Die Landesregierung muss der Qualifizierung von Lehrkräften künftig einen höheren Stellenwert zumessen. Angesichts des absehbar großen Bedarfs in den nächsten Jahren müssen ausreichend Fachkräfte neu eingestellt werden, damit der Anteil des fachfremd erteilten Unterrichts in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften auch in Zukunft niedrig gehalten werden kann. In anderen Fächern, wie z.B. Englisch, sind die Fortbildungsangebote dringend zu verbessern.

Erfreulich ist für mich auch, dass trotz unserer hohen Gymnasialquote kein Leistungsabfall gegenüber Ländern mit deutlich niedrigerer Quote zu erkennen ist. In der Oberschule allerdings gibt es Nachbesserungsbedarf. Sachsen z.B. schafft es in seinen Mittelschulen deutlich besser, mehr Schülerinnen und Schülern an die Mindeststandards in Mathematik und Naturwissenschaften heranzuführen, als Brandenburg in seinen Oberschulen.

Die hohe Abhängigkeit zwischen den Leistungen in Mathematik und der sozialen Herkunft ist ein Wermutstropfen für das Abschneiden Brandenburgs. Dies zeigt, wie notwendig es ist, mit dem Abbau von Bildungsungerechtigkeiten möglichst früh zu beginnen. Einen wichtigen Beitrag zum Abbau von herkunftsbedingten Bildungsnachteilen leisten gut ausgestattete Kindertageseinrichtungen mit ausreichend qualifiziertem Personal. Spät einsetzende Maßnahmen wie z.B. das sogenannte Schüler-Bafög sind nicht das Mittel der Wahl. Auf dieser Baustelle gibt es in Brandenburg nach wie vor einen großen Handlungsbedarf."