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Haasenburg-Heime: Untätigkeit der Aufsichtsbehörden völlig unverständlich

(Nr. 207) Aktuelle Berichte des Rundfunks Berlin Brandenburg und des Nachrichtenmagazins Der Spiegel bestätigen nach Auffassung der jugendpolitischen Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag MARIE LUISE VON HALEM das Bild des Versagens der für die Haasenburg-Heime zuständigen Aufsichtsbehörden. „Die Berichte stützen die schon im Untersuchungsbericht zum Haasenburg-Skandal monierten Mängel bei der Ausübung der Aufsicht über die Haasenburg GmbH durch alle beteiligten Instanzen. Erneut stellt sich die Frage, warum die Übergriffe auf Jugendliche in den Haasenburg-Heimen den Aufsichtsbehörden offenkundig schon so lange bekannt waren und sie dennoch nicht wirkungsvoll dagegen vorgegangen sind. Mir ist das schier unverständlich.“

Sie erwarte, dass die zuständige Ministerin Martina Münch auch zu diesen Fragen am kommenden Donnerstag im Bildungsausschuss, auf dem das Thema Haasenburg-Heime ohnehin zur Sprache kommt, Stellung beziehen wird, sagte MARIE LUISE VON HALEM. Die im Raum stehenden Vorwürfe müssen in der laufenden internen Untersuchung der Vorgänge lückenlos aufgeklärt werden. Erneut kritisierte sie, dass der Wunsch der Opposition, bei der Aufklärung der Missstände eigene Experten benennen zu können, von den Regierungsfraktionen abgelehnt worden war.

Der RBB berichtete, ihm vorliegenden Unterlagen zufolge habe das Landesjugendamt seit 2008 von den unhaltbaren Zuständen in den Heimen Kenntnis gehabt. Der Spiegel berichtet, ein Betreuer des Haasenburg-Heims Müncheberg habe sich im November 2010 aufgrund der Missstände anonym an das Landesjugendamt gewandt. Aufgrund seines Agierens sei ihm Anfang 2011 gekündigt worden. Obwohl die Tageszeitung „taz“ seit Juni 2013 umfassend über die Misshandlungsvorwürfe in den Haasenburg-Heimen berichtete, kam das Bildungsministerium noch im August 2013 zu der Einschätzung, dass keine begründeten Zweifel an der Zuverlässigkeit des Trägers bestünden.