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NEIN zu Gewalt an Frauen!

Flagge hissen gegen Gewalt an Frauen: Ursula Nonnemacher, Prof. Dr. Sieglinde Heppener, Sabine Hübener, Petra Rostock am 25. November 2013

(Nr. 202) Gemeinsame Presseerklärung der frauen- und gleichstellungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen des Landtages Brandenburg aus Anlass des Internationalen Gedenk- und Aktionstages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November 2013

Alle drei Minuten wird in Deutschland eine Frau vergewaltigt. Jährlich fliehen bundesweit ca. 40.000 Frauen vor ihren gewalttätigen Männern und suchen Schutz in einem Frauenhaus. Frauen mit Behinderung erfahren viermal so viel Gewalt wie Frauen ohne Behinderung.

Im Land Brandenburg wurden im Jahr 2012 laut polizeilicher Kriminalstatistik 2.570 Frauen Opfer häuslicher Gewalt. 2011 waren es 2.615.

Jede Gewalttat ist eine zu viel.

Gewalt betrifft Frauen aller Bevölkerungsgruppen unabhängig vom Bildungsgrad, Einkommen, Alter, der sozialen Stellung, Religion oder Nationalität.

Mit dem Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes im Jahr 2002 wurde der Schutz für Opfer häuslicher Gewalt und Stalking verbessert. Opfer erstatten jedoch noch immer zu selten eine Anzeige. Zu oft noch werden diese Gewalttaten von der Öffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommen. Galten sie doch lange Zeit als Familien- oder Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Wir sagen: NEIN zu Gewalt an Frauen!

Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen vor körperlicher, seelischer oder sexueller Misshandlung geschützt werden und von Gewalt betroffene Frauen qualifizierte Hilfe bekommen.

Wir setzen uns für eine Verbesserung der Lebenssituation der Flüchtlinge und Asylsuchenden im Land Brandenburg ein und eine Unterbringung vor allem von Frauen und Kindern in Wohnungen.

Wir rufen auf, sich in jeder Brandenburger Kommune und in der eigenen unmittelbaren Nachbarschaft gegen Gewalt an Frauen zu engagieren und gegen Gewalt an Frauen entschieden vorzugehen.

Wir rufen auf zu Aufklärung und Solidarität um Gewalt zu verhindern und Opfer zu stärken.

Anlässlich des Internationalen Tages „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am Montag, dem 25.11.2013 werden wir im Rahmen der bundesweiten Aktion der Menschenrechtsorga-nisation für Frauen TERRE DES FEMMES gemeinsam mit der Landesgleichstellungs-beauftragten die Fahne „frei leben – ohne Gewalt“ hissen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

Beginn: 10:00 Uhr

Ort: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg, Heinrich-Mann-Alle 103, Haus 5, 14473 Potsdam

Hintergrundinformationen zum 25. November

Der von der UNO seit 1990 offiziell anerkannte Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und beteiligten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.

Am 25. November 2001 ließ TERRE DES FEMMES zum ersten Mal die Fahnen wehen, um am Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Zu diesem Zweck entwickelte TERRE DES FEMMES eine farbenfrohe Fahne. Die abgebildete Frauenfigur und der Slogan „frei leben – ohne Gewalt“ symbolisieren ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben von Mädchen und Frauen weltweit. Bei der europaweit stattfindenden Fahnenaktion werden auch dieses Jahr weit über 6.300 Fahnen gehisst werden.

Das Thema des diesjährigen Internationalen Gedenk- und Aktionstages ist „Sexualisierte Gewalt, Vergewaltigung – das ungesühnte Verbrechen!"

Ursula Nonnemacher, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Sieglinde Heppener, SPD-Fraktion
Helga Böhnisch, Fraktion DIE LINKE
Monika Schulz-Höpfner, CDU-Fraktion
Andreas Büttner, FDP-Fraktion