(Nr. 68) Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN URSULA NONNEMACHER hat Brandenburgs Fußballvereine aufgerufen, rechtsextremen und fremdenfeindlichen Parolen auf den Sportplätzen konsequent entgegenzutreten. Aktueller Anlass sind Berichte über ein Landesligaspiel zwischen dem SC Oberhavel Velten und dem Ludwigsfelder FC am vergangenen Sonntag in Ludwigsfelde, in dem ein Spieler des SC Oberhavel Velten mit Migrationshintergrund von Fans massiv rassistisch beleidigt und Nazi-Parolen skandiert worden waren.
„Das Spiel darf in solch einem Fall nicht weiter laufen als wäre nichts geschehen. Die Vereinsverantwortlichen müssen zumindest die Polizei verständigen und so darauf hinwirken, dass die ausländerfeindlichen Sprücheklopfer identifiziert werden. Ich will den Verantwortlichen keinen bösen Willen unterstellen, dennoch dürfen fremdenfeindliche Vorfälle nicht einfach hingenommen werden“, sagte URSULA NONNEMACHER. Nach einem Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung hatte man im Ludwigsfelder Waldstadion lediglich mit einer Durchsage reagiert. Dieses Vorgehen war auch bei Sportfunktionären auf Kritik gestoßen.
Sie verwies auf die Empfehlungen des Deutschen Fußballbundes, wonach die Organisatoren der Spiele, Stadionmitarbeiter und Zuschauer aufgefordert sind, 'jeglichen Beobachtungen über extremistische und fremdenfeindliche Erscheinungen unverzüglich entgegenzutreten und der Veranstaltungsleitung sowie der Polizei zu melden.'* „Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus haben im Sport nichts zu suchen, man löst das Problem aber nicht, in dem man es unter die Decke kehrt“, sagte URSULA NONNEMACHER.
Die Vorfälle am vergangenen Sonntag seinen nur ein Beispiel dafür, wie es nicht laufen dürfe. Solche Vorfälle gebe es in der Region leider immer wieder, sagte die Abgeordnete mit Blick auf die Berichterstattung beispielsweise über antisemitische oder ausländerfeindliche Tiraden von Fans von Vereinen aus Cottbus und Oranienburg.
Ausländerfeindliche und rechtsextreme Hetze widerspricht auch den Grundsätzen des Fußballlandesverbandes (FLB), der als Mitglied des Landessportbundes mit dem Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ kooperiert und den Integrationszielen des Deutschen Fußballbundes. „Diese Ziele müssen auch in den unteren Fußballigen mit Leben erfüllt werden“, sagte URSULA NONNEMACHER. Sie begrüße daher, dass sich der FLB nun mit Konsequenzen aus dem Vorfall in Ludwigsfelde befassen werde.
* 'Der Veranstalter wird im Benehmen mit der Polizei dafür sorgen, dass derlei Phänomene sofort beendet, die Verursacher strafrechtlich/polizeirechtlich zur Verantwortung gezogen und aus dem Stadion verwiesen werden' heißt es dort weiter. [Aus dem Vorwort der Broschüre „Gegen Extremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im Fußball“ des DFB.]