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Das Freiwillige Ökologische Jahr braucht Planungssicherheit

(Nr. 62) Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, MARIE LUISE VON HALEM, hat Umweltministerin Anita Tack aufgefordert, die vollständige Fortführung des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) mit seinen derzeit 120 Plätzen zu garantieren. „Das Ministerium lässt derzeit völlig offen, wie es mit dem Freiwilligen Ökologischen Jahr weiter geht“, kritisierte die Abgeordnete. „Dabei hat sich dieser seit 20 Jahren bestehende Freiwilligendienst für die berufliche Orientierung junger Erwachsener und durch seine positiven Effekte für den Natur- und Umweltschutz als Erfolgsmodell erwiesen. Die Ungewissheit zur Zukunft dieses Freiwilligendienstes muss ein Ende haben, das Freiwillige Ökologische Jahr braucht endlich Planungssicherheit.“

MARIE LUISE VON HALEM betonte, dass der Landtag durch einen Beschluss auf Antrag von Linker und SPD im vergangenen November gegenüber der Landesregierung deutlich gemacht habe, dass die Fortführung der Freiwilligendienste auch in der neuen EU-Förderperiode ab 2014 notwendig sei. „Dem muss das Umweltministerium nun auch entsprechen“, sagte sie. Andere Freiwilligendienste beispielsweise in der Jugendhilfe und im Sport seien von den jeweils zuständigen Ministerien längst abgesichert worden.

Auch wenn die neue EU-Förderperiode weniger Gelder nach Brandenburg bringt, dürfe Brandenburg die Anzahl der Plätze im FÖJ nicht reduzieren. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt hätten sich bereits gegen eine Reduzierung entschieden. „Im Freiwilligen Ökologischen Jahr gibt es jetzt schon ca 3-5 Bewerbungen für jeden Platz. Die Anzahl der Plätze noch weiter zu reduzieren, wäre fahrlässig“, sagte MARIE LUISE VON HALEM.

In den Freiwilligendiensten engagieren sich junge Menschen, um sich nach erfolgreichem Schul- oder Berufsabschluss auszuprobieren und zu orientieren. Sie erwerben soziale Kompetenzen, lernen Teamfähigkeit und bekommen einen ersten Einblick in die Arbeitswelt. Freiwilligendienste schaffen berufliche Orientierung und helfen jungen Menschen so, eine Entscheidung für eine Ausbildung bzw. ein Studium zu treffen, die/das ihren tatsächlichen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Freiwilligendienste leisten damit einen wichtigen Beitrag, um Ausbildungs- und Studienabbrüche zu vermeiden. Voraussetzung für diese Wirkungen ist eine qualifizierte pädagogische Betreuung, die an den Interessen der Teilnehmer orientiert ist und auch soziale Betreuung in schwierigen Lebenslagen einschließt.

Seit 1994 fördert das Land Brandenburg das Freiwillige Ökologische Jahr, aktuell mit ca. 120 Plätzen. Das Freiwillige Soziale Jahr in der Jugendhilfe wird seit 2005 mit 68 Plätzen gefördert, das Freiwillige Soziale Jahr in der Kultur wird mit 20 Plätzen gefördert. Alle Freiwilligendienste werden mit Bundes- und ESF-Mitteln sowie mit Einsatzstellenanteilen finanziert.

Zurzeit sieht es so aus, als ob alle Ministerien bis auf das Umweltministerium die Anzahl der Plätze beibehalten.