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Bündnisgrüne Fraktion fordert in Reaktion auf Haasenburg-Skandal neues Konzept zur Unterbringung schwieriger Jugendlicher

(Nr. 62) In Konsequenz auf den sogenannten Haasenburg-Skandal um die Kindswohlgefährdung in drei mittlerweile geschlossenen Kinder- und Jugendheimen des freien Trägers Haasenburg GmbH hat die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Landesregierung aufgefordert, ein Konzept zur Weiterentwicklung entsprechender Hilfsangebote zu entwickeln. „Die rot-rote Landesregierung muss Lehren aus dem Haasenburg-Skandal ziehen, indem sie den Schutz der Kinder- und Jugendlichen vor Übergriffen und 'schwarzer Pädagogik' und die Umsetzung pädagogischer Standards sicherstellt“, sagte die jugendpolitische Sprecherin der Fraktion MARIE LUISE VON HALEM. Den in solchen Heimen untergebrachten Kindern und Jugendlichen mit besonders intensivem pädagogischen Betreuungsbedarf müsse eine positive Weiterentwicklung ermöglicht werden.

Dem Konzept soll eine Evaluation der in die Kritik geratenen Heimaufsicht des Landes vorausgehen, heißt es in einem entsprechendem Antrag der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der in der kommenden Landtagssitzung Ende April debattiert werden wird. Ziel soll eine engmaschige Begleitung der Kinder und Jugendlichen u. a. durch Sorgeberechtigte, bestellte Betreuer und die Jugendämter sein. Auf freiheitsentziehende Maßnahmen solle möglichst weitgehend verzichtet werden. Die bündnisgrüne Fraktion legt darüber hinaus besonderen Wert auf die Entwicklung einheitlicher fachlicher Standards und die Sicherstellung ihrer Einhaltung bei der Heim-Betreuung. Zudem fordert sie ein Beschwerdemanagement für solche Einrichtungen.

In den Haasenburg-Heimen und vergleichbaren Einrichtungen betreute Kinder- und Jugendliche seien oftmals besonders schwierige „Grenzgänger“ aus sozial zerrütteten Familien. Das Land trage die Verantwortung für ihr psychisches und physisches Wohl, sagte MARIE LUISE VON HALEM. „Auch wenn die Verfehlungen selbst dem freien Träger anzulasten sind, hat der Haasenburg-Skandal gezeigt, dass das Land dieser Verantwortung nicht ausreichend nachgekommen ist.“ Auch schwierige Kinder und Jugendliche müssen die Chance erhalten, ein selbstbestimmtes, verantwortliches Leben zu führen. „Das erreicht man nicht dadurch, dass ihnen das 'Recht des Stärkeren' als Rollenmodell vorgelebt wird“, sagte MARIE LUISE VON HALEM.

>> Antrag „Konsequenzen aus der Haasenburg: Kinderschutz gewährleisten“ (pdf-Datei)