(Nr. 89) Zur Forderung der Linken-Fraktion, ab 2017 mit ausgewählten Schulen eine Pilotphase zur Einführung von Gemeinschaftsschule zu starten, sagt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MARIE LUISE VON HALEM:
„Es ist zu begrüßen, dass die Linke das Thema `langes gemeinsames Lernen´ vorantreibt. Ein Zusammenschluss zu Schulzentren ist zwar auch schon heute möglich, wenn Schulträger und Eltern das wünschen. Doch sind sie bisher eher die Ausnahme. Hier sind mehr Anreize, ist mehr Beratung und Unterstützung gefragt.
Wir sind gespannt, wie der Koalitionspartner SPD nun mit den Vorschlägen der Linken umgeht. Wann und ob sie überhaupt umgesetzt werden können, ist für mich völlig offen.
Auch wir sprechen uns dafür aus, dass Schülerinnen und Schülern möglichst lange alle Schulabschlüsse offen stehen und kein Kind frühzeitig ausgeschlossen wird. Wir favorisieren dazu gemeinsames Lernen von der ersten bis zur 13. Klasse, wobei alle Abschlüsse angeboten werden müssen. Welchen Namen man einer solchen Schulform letztlich gibt, ist zweitrangig.
Von einem langen gemeinsamen Lernen profitieren alle Kinder. Es ist pädagogisch sinnvoll, gerechter als das frühe Aussortieren von Kindern, aber auch aus demografischen Gründen angezeigt. Denn in dünn besiedelten Regionen wird es immer schwieriger, alle bestehenden Schulformen nebeneinander zu erhalten.
Wichtig ist uns, dass Eltern, Schüler und Lehrer solche Zusammenschlüsse wollen. Die Initiative für neue Schulzentren muss zunächst von ihnen ausgehen.“