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Verbesserung der Kitaqualität muss Priorität haben

(Nr. 117) Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MARIE LUISE VON HALEM begrüßt die Ankündigung der SPD-Fraktion, die frühkindliche Bildung stärken zu wollen. „Dass Kiez-Kitas nun besonders gestärkt werden sollen, finden wir prinzipiell gut. Mit der vermehrten Leitungsfreistellung bewegt sich Rot-Rot auf eine alte bündnisgrüne Forderung zu.

In der Gesamtschau der großen Probleme Brandenburgs bei der Kitaqualität ist die Leitungsfreistellung jedoch nur ein Teilaspekt. Brandenburg zählt im bundesweiten Vergleich weiterhin zu den Ländern mit den größten Kitagruppen, was sich in der Regel negativ auf die Betreuungsqualität niederschlägt. Die Verbesserung der Kitaqualität durch kleinere Gruppen muss deshalb Priorität haben.“

Neben einer weiteren Absenkung des Betreuungsschlüssels, seien zusätzliche Schritte erforderlich: Wichtig sei, dass die Erzieherinnen und Erzieher mehr Zeit für pädagogische Arbeit haben. Notwendig sei zudem die Anerkennung und Bezahlung einer 3. Betreuungszeitstufe durch das Land: Denn zwei Drittel aller Kinder sind 7 Stunden, ein Drittel aller Kinder gar 9 Stunden am Tag in den Kinderbetreuungseinrichtungen. Bezahlt werden die Einrichtungen aber maximal für 7,5 Betreuungsstunden.

„Die Verbesserung der Kitaqualität sollte auch Vorrang vor der Beitragsfreiheit haben, obwohl ich diese Forderung im Grunde teile“, sagte MARIE LUISE VON HALEM. „Es ist doch widersprüchlich, dass das Grundgesetz ein Recht auf Bildung vorsieht und die Schule die Eltern nichts kostet, für frühkindliche Bildung jedoch Beiträge zu zahlen sind. Dabei tragen gute Kitas auch dazu bei, die Chancengleichheit von Kindern aus unterschiedlichen sozialen Milieus zu verbessern, was allen ein Anliegen sein muss.“