(Nr. 96) Jeder dritte Theaterbesuch entfiel im Jahr 2015 auf ein freies Theater. Dennoch erhielten freie Theater nur 4 Prozent der Fördermittel. Die Koalitionsfraktionen wollen nun die großen Häuser finanziell besser absichern. Die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU fordern, gleiches auch für die freien Theater umzusetzen. Die kulturpolitischen Sprecherinnen beider Fraktionen fassten die Forderungen des gemeinsamen Antrags (pdf-Datei) zusammen.
MARIE LUISE VON HALEM: „Theater der Fläche erreichen mit vielfältigen Produktionen eine große Zahl an Menschen. Mit mobilen Vorstellungen binden sie unterschiedlichste Personengruppen ein und erfüllen auf diese Weise partizipative und integrative Funktionen, beleben die Gemeinschaft und fördern die kulturelle Bildung.
Uns ist vor diesem Hintergrund ganz besonders wichtig, dass Vereine, Verbände und bürgerschaftliche Initiativen es künftig einfacher haben, an Fördergelder zu kommen. Wir wollen, dass aus Landesmitteln ein Theaterfonds in Höhe von 500.00 Euro eingerichtet wird, aus dem Theaterproduktionen und Gastspiele organisiert werden können. Außerdem sollen die 300.000 Euro für Kultur und Flüchtlinge aus 2016 zumindest im gleichen Umfang fortgeschrieben werden. Denn: Kultureller Dialog ist ein wichtiger Bestandteil von Integration.“
ANJA HEINRICH (CDU): „Darüber hinaus ist es unabdingbar, dass die Projektförderung für die freien Theater von jetzt 850.000 € im Rahmen des nächsten Doppelhaushaltes deutlich aufgestockt wird. Es ist nicht nachvollziehbar, warum jeder Besuch der aus Sicht der Koalition ‚landesweit bedeutsamen Kultureinrichtungen‘ mit gut 40 Euro bezuschusst wird, während weniger als fünf Euro an die freien Theater fließen. Auch diese Kultureinrichtungen haben häufig Häuser zu bewirtschaften und Personal, welches von tarifvertraglichen Bedingungen nur träumen kann.“