(Nr. 106) Knapp sieben Prozent der 744 Schulleiterposten in Brandenburg sind unbesetzt. Zudem dauert es meist relativ lange, Personal für vakante Stellen zu finden – laut Antwort auf eine parlamentarische Anfrage durchschnittlich ein Jahr. Dem will die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN entgegen wirken und die Leitungsfunktion attraktiver machen. Vor allem sollen SchulleiterInnen von Verwaltungsaufgaben entlastet werden und mehr Zeit für die Erarbeitung pädagogischer Konzepte und von Schulprofilen haben.
In einem Antrag für die Landtagssitzungen Ende Juni fordert die Fraktion die Landesregierung auf, ein Konzept zur Entlastung der Schulleiterinnen und Schulleiter zu entwickeln. Darin soll insbesondere die Einstellung von Verwaltungsleitern geprüft werden, die es in Berlin und Niedersachsen bereits gibt. Diese sind nicht mit Sekretariatsaufgaben, sondern mit anspruchsvolleren Verwaltungsaufgaben wie der Vor- und Nachbereitung von Antragsverfahren, mit Bauprojekten, der Verwaltung der schuleigenen Budgets und Personalangelegenheiten befasst. Eine Option sei, dass sich mehrere Schulen einen Verwaltungsleiter teilen.
Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MARIE LUISE VON HALEM:
„Schulleiter beklagen sich zunehmend über die enorme Belastung durch Verwaltungsaufgaben. Da wundert es mich nicht, dass die Attraktivität der Funktion gelitten hat und es lange dauert, vakante Stellen zu besetzen. Dabei hängt die Qualität einer Schule, das Schulklima und das Engagement der Lehrkräfte ganz entscheidend von der Arbeit der Schulleitungen ab – wie auch zahlreiche Studien zeigen.
Mit der von uns vorgeschlagenen Einführung von Verwaltungsleitern nach dem Vorbild Berlins und Niedersachsens könnten sich Schulleiterinnen und Schulleiter verstärkt auf ihre pädagogischen Leitungskompetenzen konzentrieren und zum Beispiel ein eigenständiges Schulprofil, eine gute Willkommenskultur und ein attraktives Schulklima schaffen, alles Faktoren die gute Lernerfolge unterstützen.“
Ausgeschlossen werden müsse hingegen, dass so gewonnene Zeit durch zusätzliche Unterrichtsverpflichtungen der SchulleiterInnen wieder aufgezehrt wird.
>> Kleine Anfrage der CDU-Fraktion, Landtagsdrucksache 6/6109 (pdf-Datei)