(Nr. 171) Die aufarbeitungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion HEIDE SCHINOWSKY bezeichnete die Einweihung eines Mahnmals vor dem ehemaligen DDR-Gefängnis für Kinder und Jugendlichen als einen „wichtigen Baustein zur gesellschaftlichen Rehabilitierung der ehemaligen Insassen“. Nach fast zwei Jahren Vorbereitung wurde heute vor dem Gebäude ein zwei Meter hohes Mahnmal aus Metall der Öffentlichkeit präsentiert. Die Idee dafür war auf einer Diskussionsveranstaltung der bündnisgrünen Landtagsfraktion in Bad Freienwalde Anfang 2016 entstanden und fand sowohl im Landtag als auch im Kreis Märkisch-Oderland schnell breite Unterstützung.
„Bis heute ist in der Öffentlichkeit nur wenig darüber bekannt, welch schlimme Erfahrungen Kinder und Jugendliche in manchen DDR-Einrichtungen machen mussten“, sagte SCHINOWSKY. „Das Mahnmal soll Anstoß und Anlass für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sein.“ Allein die Debatte um die Errichtung des Mahnmals habe bereits erste Früchte getragen. So regte der Bad Freienwalder Bürgermeister Ralf Lehmann (parteilos) an, im kommenden Jahr im Rahmen des Dialogforums der Stadt über den Umgang mit dem umstrittenen Erbe zu diskutieren. Auch SCHINOWSKY wird das Thema weiterhin begleiten.
Bis Ende der 80er Jahre befand sich in Bad Freienwalde in einem ehemaligen preußischen Gefängnis ein Durchgangsheim für Kinder und Jugendliche, die hierin unter menschenunwürdigen Bedingungen, ohne Außenkontakte und großteils zudem für deutlich längere Zeit als auch in der DDR rechtlich zulässig weggeschlossen waren. „Damals sind vielen Kindern und Jugendlichen in Heimen die Zukunftschancen verbaut worden, indem z. B. Ausbildungswege versperrt blieben. Daran, aber insbesondere auch an den bedrückenden Erlebnissen aus dieser Zeit tragen die Betroffenen zum Teil noch heute schwer“, mahnte HEIDE SCHINOWSKY.