(Nr. 39) Die heutige Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik kommentiert URSULA NONNEMACHER, innenpolitische Sprecherin der FRAKTION BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wie folgt:
„Allen Unkenrufen zum Trotz blieb die Kriminalitätsentwicklung im Jahr 2016 weitgehend stabil. Befürchtungen, dass das Land in Kriminalität versinke, haben sich einmal mehr als haltlos erwiesen. Vielmehr ist in einigen Bereichen sogar eine positive Tendenz zu verzeichnen. Die Gesamtkriminalität war leicht rückläufig.
Positiv zu werten ist etwa der Rückgang der Diebstahlskriminalität, insbesondere der Rückgang an Tageswohnungseinbrüchen um 21,9 Prozent. Dass dies überproportional die brandenburgischen Grenzgemeinden zur Republik Polen betrifft, ist umso erfreulicher.
Sorgen bereiten sollte uns allerdings die Zunahme von Gewaltdelikten gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung, im Durchschnitt um 12,8 Prozent. Soweit diese Zunahme Delikte in Flüchtlingsunterkünften betrifft, verweise ich auf unsere langjährige Forderung nach einer dezentralen Unterbringung Geflüchteter sowie nach Schutz- und Rückzugsräumen für gefährdete Gruppen wie Frauen und Mädchen oder lesbische und schwule Geflüchtete. Große Unterkünfte fördern Konflikte und im schlimmsten Fall auch schwere Straftaten.
Sorgen bereiten muss uns außerdem die erschreckende Zunahme von Straftaten gegen Polizistinnen und Polizisten. Diese sind absolut intolerabel. Eine verbesserte materielle Ausstattung der Polizei und die Fortbildung der Vollzugspolizei zwecks verbesserter Eigensicherung sowie eine konsequente Ausschöpfung aller strafrechtlichen Möglichkeiten müssen die Konsequenz sein.“
Weiterführende Informationen
>> Zahl der Straftaten in Brandenburg erneut gesunken
>> Präsentation – Die Kriminalitätslage 2016 im Land Brandenburg
>> Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik des Landes Brandenburg für das Jahr 2016