(Nr. 37) Die Antworten auf zwei Kleine Anfragen der bündnisgrünen Landtagsfraktion haben ergeben, dass der Mangel an Fachlehrkräften für Musik und Kunst in Brandenburg in den kommenden Jahren steigen wird. Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, MARIE LUISE VON HALEM: „Wir fordern die Landesregierung auf, unverzüglich mit den Universitäten in Brandenburg und Berlin und dem Land Berlin darüber in den Dialog zu treten, wie die Ausbildungszahlen von Musik- und Kunstfachlehrkräften gesteigert werden können. Ferner erwarten wir ein Konzept, wie ein gezieltes Aus- und Fortbildungskonzept für Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger in Musik und Kunst ausgestaltet werden muss.
Bis 2024 werden jährlich 60 bis 80 Fachlehrkräfte für Musik und in gleicher Zahl für Kunst in Brandenburg gebraucht. Erst danach gehen die Bedarfszahlen nach heutigem Wissen leicht zurück. Das Studienangebot für Musik der Universität Potsdam, das weit unter diesem Bedarf liegt, wurde in den letzten Jahren bei Weitem nicht ausgeschöpft. Noch dramatischer stellt sich die Lage beim Kunstlehrkräftenachwuchs dar. Das Studienfach Kunst wird in Brandenburg für das Lehramt gar nicht angeboten. Die Kapazitäten der Universität der Künste Berlin reichen aber nicht einmal zur Deckung des hohen Berliner Bedarfs an Kunstlehrkräften. Hier steuert Brandenburg also auf einen absehbaren verstärkten Fachlehrkräftemangel zu.
Gedeckt werden die Lücken zum Teil mit Seiteneinsteiger*innen, vor allem an den Grund- und Oberschulen. Gerade an diesen Schulen ist die pädagogische Ausbildung besonders wichtig. Deshalb ist auch dann sicherzustellen, wenn diese Seiteneinsteiger*innen z. T. schon über pädagogische Erfahrungen verfügen, dass sie eine substanzielle pädagogische Aus- und Fortbildung als Vorbereitung und Begleitung zum Schulalltag erhalten.“