(Nr. 94) Polizeiberichten zufolge sind Anhänger von Energie-Cottbus nach dem gestrigen Relegationsspiel gegen Flensburg und dem Aufstieg des Vereins in die 3. Liga auf dem Altmarkt in Cottbus mit Ku-Klux-Klan-Kapuzen aufmarschiert. Aus einer Gruppe heraus seien „bengalische Fackeln“ gezündet worden und ein rotes Transparent mit Ku-Klux-Klan-Emblem und der Aufschrift „Aufstieg des Bösen“ gezeigt worden. Den Angaben zufolge fanden sich mehrere hundert Anhänger auf dem Altmarkt ein.
Der kriminalpolizeiliche Staatsschutz hat demnach nach dem Bekanntwerden der Vorfälle Ermittlungen aufgenommen. Während der Pressekonferenz stimmte Energie-Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz zudem den antiziganistischen Ruf „Spieler, Ihr Zigeuner” an.
Zu den Vorfällen sagt die Vorsitzende und innenpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN URSULA NONNEMACHER:
„Der unsagbare Vorfall auf dem Altmarkt ist ein schwerer Rückschlag für das Ansehen von Energie Cottbus und strahlt im Negativen auf ganz Brandenburg aus. Dabei hatte Energie Cottbus gerade erst Schritte auf den Weg gebracht, um sich von rechtsradikalen Anhängern zu distanzieren und sich zu Vielfalt und Toleranz bekannt. So sehr ich mich über den sportlichen Erfolg und den Aufstieg von Energie Cottbus gefreut habe, haben mich die anschließenden Ereignisse schockiert.
Nach diesen Geschehnissen verfestigt sich der Eindruck, dass die Schritte des Vereins gegen rechtsextreme Anhänger bei weitem nicht ausreichend waren und er hier weiterhin ein massives Problem hat. Es gilt nun, unverzüglich das tatsächliche Rechtsextremismus-Problem des Vereins auszuwerten und Gegenmaßnahmen deutlich zu intensivieren. Es stellt sich aber auch die Frage nach der Rolle der Polizei und den Antrengungen der Stadt Cottbus gegen die rechtsextreme Szene. Wo war die Polizei am Sonntagabend?“
Die Abgeordnete kündigte eine Dringliche Anfrage in der bevorstehenden Landtagssitzung zu den Geschehnissen und den polizeilichen Aktivitäten an.