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Reaktivierung von Schienenstrecken: Potenzialuntersuchungen erneuter Schritt in die richtige Richtung

Die Brandenburger Landesregierung möchte über i2030 hinaus stillgelegte Bahnstrecken wiederbeleben und hat dazu eine Potenzialanalyse veröffentlicht. Dazu sagt der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Clemens Rostock:

Unter allen Vorgängerregierungen wurden Schienenstrecken stillgelegt, entwidmet und abgebaut. Die jetzige Koalition zeigt den politischen Willen, diese Entwicklung umzukehren und Schienenstrecken zu reaktivieren. Die RB35 wurde nach Süden bis Bad Saarow-Pieskow verlängert und Beelitz Stadt wird wieder direkt an Potsdam angebunden. Darüber hinaus verkehrt die RB63 bereits im Probebetrieb zwischen Joachimsthal und Templin. Im Rahmen von i2030 werden zudem zahlreiche Reaktivierungen und Ausbauten realisiert. Mit der vorgelegten Potenzialuntersuchung für weitere Schienenreaktivierungen wird noch einmal deutlich, dass es auch darüber hinaus weitergehen soll.

Festzuhalten bleibt, dass dies der erste Aufschlag eines längeren Prozesses ist. Nicht alles konnte die jetzige Analyse leisten. Im weiteren Verfahren gilt es, weitere Aspekte unter die Lupe zu nehmen. Die Strecke Altlandsberg-Hoppegarten ist inzwischen stark überbaut, so dass eine positive Bewertung im weiteren Verlauf doch sehr fraglich ist. Beim Bahnhalt Schönwalde-Glien wurde lediglich der historische Standort betrachtet, obwohl vor Ort eher andere Standorte für einen neuen Bahnhof diskutiert werden. Auch wurden nur neun Strecken aufgenommen. Die zehnte – Neustadt (Dosse)-Neuruppin – wurde nicht aufgenommen, obwohl sie punktemäßig nur knapp hinter Werneuchen-Wriezen liegt und der Abstand zu den nachfolgenden Projekten groß ist. Wir werden die Analysen weiter kritisch begleiten, um möglichst gute Ergebnisse im Sinne der Verkehrswende zu erzielen. Wichtig erscheint uns allerdings auch der Blick über die reine Verkehrswirkung hinaus. Die Verteilung des Siedlungsdrucks aus Berlin sollte beispielweise ebenso eine Rolle spielen.

Es war immer klar, dass die in der Potenzialanalyse untersuchten Strecken erst nach den i2030-Projekten drankommen. Wer verlangt, dass diese vorgezogen werden, verlangt damit, dass i2030-Projekte nach hinten geschoben werden. Stattdessen ist das Ziel, die Planungen für weitere Reaktivierungen fertig zu haben, wenn i2030 abgeschlossen ist. Mit Rückenwind von der Bundesebene hoffen wir dabei auf insgesamt mehr Tempo.“