Die Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Berliner Abgeordnetenhaus und im Landtag Brandenburg schlagen zum heutigen Bahn-Gipfel ein gemeinsames Tarifkonzept vor.
Dazu erklären Oda Hassepaß, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Berlin und Clemens Rostock, verkehrspolitscher Sprecher der Grünen Fraktion Brandenburg:
Oda Hassepaß: "Wir haben keine Zeit für einen Gipfel der leeren Versprechen, sondern brauchen schnelle Lösungen bei der Weiterentwicklung des Deutschland-Tickets. Franziska Giffey und die Berliner SPD haben sich mit dem sturen Festhalten am 29-Euro-Ticket als Berliner Insellösung in eine teure Sackgasse manövriert. Es wird Zeit, endlich umzukehren und den Weg zu praktikablen und vor allem attraktiveren Lösungen zu gehen - Einfach. Einheitlich. Deutschlandweit. Wir erwarten vom Bund und Volker Wissing schnelle Verbesserungen beim Deutschlandticket für Familien und ein bundesweit einheitliches Semesterticket auf Basis des Deutschlandtickets. Solange das nicht vorliegt, ist schwarz-rot in Berlin in der Pflicht, mit Brandenburg Lösungen abzustimmen."
Clemens Rostock: "Wir wollen das Deutschlandticket für bestimmte Gruppen wie Studierende, Schüler*innen und finanziell Bedürftige auf 29 Euro ermäßigen. Dafür brauchen wir grünes Licht für eine gemeinsame Lösung von Berlin und Brandenburg. Während die anderen Parteien in Berlin "Hü" und in Brandenburg "Hott" sagen, zeigen wir Bündnisgrünen, wie eine gemeinsame Lösung aussehen könnte. Unsere Metropolregion braucht zudem dringend einen großen Wurf in der Bahnpolitik und dafür belastbare Finanzierungszusagen für den Infrastrukturausbau. Wir wollen endlich mehr Pendlerinnen und Pendlern ermöglichen, auf die Bahn umzusteigen und attraktive Verbindungen anbieten. Dafür brauchen wir die Ausfinanzierung von i2030, den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Ostbahn und die Reaktivierung der Stammbahn. Dass der Bund bisher nicht mal die Finanzierung für einen Teil der Projekte zugesagt hat, ist enttäuschend. Der heutige Bahngipfel muss das dringend ändern. Die Bekenntnisse des BMDV zu mehr Investitionen in die Schiene dürfen nicht länger ohne Konsequenzen bleiben und klimafreundliche Mobilität muss endlich Priorität bekommen."