Zu den Aussagen des Ministerpräsidenten Dietmar Woidke über den rbb in der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 9.1.23 äußert sich die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, Petra Budke, wie folgt:
„Ministerpräsident Dietmar Woidke schießt mit seiner Forderung nach einem eigenen Landesfunkhaus mit Sitz in Potsdam und andere Kooperationen weit über das Ziel hinaus. Eine Fusion des rbb mit anderen Sendern kann keine Lösung sein, sondern schwächt die gesamte Region Berlin-Brandenburg. Es ist fraglich, inwieweit ein neues Funkhaus in Potsdam zu einer Verbesserung der Berichterstattung aus Brandenburg beitragen sollte. Hier brauchen wir doch eher eine Stärkung der Berichterstattung aus der Fläche mit gut ausgestatteten Reporter*innenteams.
Für die „regionale Kompetenz“ braucht es kein weiteres Landesfunkhaus in Potsdam. Der rbb ist gut aufgestellt mit seinen starken Regionalstudios in Potsdam Babelsberg, Cottbus und Frankfurt (Oder) sowie den Regionalbüros in Prenzlau und Perleberg. Vor allem machen die Mitarbeitenden des rbb einen guten Job, ihre regionale Berichterstattung sehen wir täglich z.B. in Brandenburg aktuell oder hören sie auf Antenne Brandenburg. Diese Mitarbeitenden wollen wir stärken und eine Strukturreform des rbb auch dafür nutzen, um die Situation der vielen „festen Freien“ beim rbb zu verbessen. Denn sie machen das Programm.
Das Ausmaß des gesamten Skandals ist noch gar nicht bekannt: die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt, der Untersuchungsausschuss hat gerade die Arbeit aufgenommen, die Landesrechnungshöfe prüfen. Was wir jetzt brauchen, ist eine gute Aufarbeitung und gut durchdachte, konsequente, nachhaltige Reformen, damit der rbb sich neu aufstellen kann. Ein vorschnelles Vorpreschen mit unausgewogenen Ideen und pauschaler Kritik an der Berichterstattung hilft hier nicht weiter."