In den vergangenen Jahren hat sich in Potsdam ein herausragendes Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit entwickelt, das bundesweit Beachtung und Unterstützung findet. Ein zentraler Bestandteil dieses Zentrums ist die Ausbildung von Rabbinern, sowohl im liberalen als auch im konservativen Bereich.
Die Vorfälle innerhalb des Abraham Geiger Kollegs bildeten einen schweren Rückschlag, der Konsequenzen sowohl im personellen als auch organisatorischen Bereich erforderte. Die Fraktionen begrüßen, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland eine Initiative ins Leben gerufen hat, die der Rabbinerausbildung eine dauerhafte und anerkannte Struktur verleihen soll.
Johannes Funke, religionspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Unser vorrangiges Ziel in dieser Legislaturperiode ist es, jüdisches Leben in Brandenburg sichtbarer zu machen und zu stärken. Die erfolgreiche Konsolidierung der Rabbinerausbildung neben der Eröffnung der Synagoge in Potsdam würde einen bedeutenden Schritt in diese Richtung darstellen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Beschäftigten und Studierenden des Abraham Geiger Kollegs und des Zacharias Frankel College eine klare Perspektive erhalten.“
André Schaller, religionspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Die Rabbiner-Ausbildung in Brandenburg ist ein wichtiges Zeichen für ein lebendiges Judentum. Es ist unsere besondere Verantwortung, dass das Judentum hier weiter Wurzeln schlagen kann. Die Verankerung der Rabbiner-Ausbildung in Potsdam ist ein Garant dafür. Vor diesem Hintergrund gilt es, alles dafür zu tun, dass sie erhalten bleibt."
Petra Budke, Fraktionsvorsitzende und religionspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Förderung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur hat Verfassungsrang im Land Brandenburg. Wir haben in Kooperation mit der Universität Potsdam ein Zentrum für die Rabbinerausbildung von internationaler Bedeutung. Ich bin daher dankbar und erleichtert, dass in Mitverantwortung des Zentralrats der Juden die organisatorische und finanzielle Zukunft des Abraham Geiger Kollegs und des Zacharias-Frankel-Colleges gesichert werden kann. Damit wird das Zentrum für jüdische Gelehrsamkeit hoffentlich bald wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen und sich seinen eigentlichen Aufgaben widmen können."
Hintergrund:
In Bekräftigung ihrer Erklärung vom 7. Dezember 2022 bekennen sich der Zentralrat der Juden in Deutschland, das Bundesministerium des Innern und für Heimat, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und die Kultusministerkonferenz dazu, dass es weiterhin und dauerhaft eine liberale wie konservative Rabbinats- und Kantorenausbildung in Deutschland geben soll.
Diese Ausbildung wird auch weiterhin in enger Kooperation mit der Universität Potsdam durchgeführt, um eine hochwertige und zukunftsfähige Ausbildung sicherzustellen. Die enge Zusammenarbeit zwischen den genannten Parteien ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Ausbildung den aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen der jüdischen Gemeinden in Deutschland gerecht wird.