Was ist im Brandenburger Bildungssystem am dringendsten zu tun?
Die Qualität der Bildung muss verbessert werden. Dazu brauchen wir deutlich mehr junge Lehrkräfte. Parallel dazu würde ich eine Fortbildungsoffensive starten, um den Lehrerinnen und Lehrern, die schon länger unterrichten, Chancen zu bieten, dazuzulernen. Es gibt zwar Angebote, aber diese werden reduziert, mit dem Argument, sie würden zu wenig angenommen. Sinnvoll wäre das Gegenteil: die Angebote zu erweitern und LehrerInnen die Teilnahme z. B. durch bessere Freistellungen zu erleichtern.
Worin liegen die größten Herausforderungen?
Da ist die Frage, wie wir junge Lehrkräfte dafür gewinnen, in ländlichen Regionen unterrichten und leben zu wollen. Dabei spielen das Land, die Schulen und insbesondere die Kommunen wichtige Rollen. Kommunen können viel für ihre Attraktivität tun, wie man am Beispiel der „Kommunalen Bildungslandschaften“ sieht. Dort sind Vereine, Verbände und lokale Wirtschaft mit den Bildungseinrichtungen vernetzt. Am besten funktioniert das, wenn BürgermeisterInnen oder BildungsdezernentInnen es anstoßen und tragen. Die Schulen allein können das nicht zusätzlich schultern. Eine weitere Herausforderung ist der Umbau des Bildungssystems in Richtung Inklusion.
Welche konkreten Schritte brauchen wir?
Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verläuft in Brandenburg sehr schleppend. Die Beteiligten haben ein Recht darauf, die Rahmenbedingungen zu erfahren. Hier einen Fahrplan vorzulegen, hat die Bildungsministerin bisher versäumt.