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Bündnisgrüne legen Umbauplan für ein inklusives Schulsystem in Brandenburg bis 2020 vor

Mit dem Gutachten des Berliner Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. Ulf Preuss-Lausitz „Brandenburg auf dem Weg zur inklusiven Schulentwicklung bis 2020“ hat die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Marie Luise von Halem, einen Fahrplan für ein inklusives Brandenburger Schulsystem vorgelegt. „Während die Landesregierung nur Runde Tische und wissenschaftliche Beiräte beruft, zeigen wir mit dem Gutachten einen Weg auf, wie ohne großen zusätzlichen Ressourceneinsatz der Umbau des Schulsystems gelingen kann.

Dafür ist aus unserer Sicht wichtig, dass die gegenwärtigen Ausgaben für die Förderschulen in gleicher Höhe in das inklusive Schulsystem fließen und in allen einschlägigen Gesetzen und Vorschriften das Recht jeden Kindes auf inklusive Bildung verankert wird. Darüber hinaus muss in Zukunft auf die Feststellungsdiagnostik im Bereich der Förderschwerpunkte Lesen, emotional-soziale Entwicklung und Sprache verzichtet werden und die Schulen pauschale Zuweisungen für diese Förderbereiche erhalten. Dies würde alle Schulen in die Lage versetzen, allen Kindern eine individuelle Förderung anzubieten. Zudem sollen multiprofessionelle Teams an Schulen Schülerinnen und Schüler beraten und fördern. Im Ergebnis der von uns vorgeschlagenen Maßnahmen würde Brandenburg 2020 den europäischen Durchschnitt von 85% inklusiver Unterrichtung erreichen.

Für die jetzigen Lehrkräfte muss ein groß angelegtes Fortbildungsprogramm Inklusion konzipiert werden. Nur so kann der Umbau auch pädagogisch gelingen. In die zukünftige Lehramtsausbildung müssen inklusionspädagogische Studieninhalte einfließen.“

„Ziel des von uns vorgeschlagenen Weges ist es, die Separierung und Aussonderung im Schulbereich in Brandenburg zu überwinden, mögliche Diskriminierung abzubauen und die Qualifikation aller Schülerinnen und Schüler anzuheben“, sagte der Autor der Studie, Prof. Dr. ULF PREUSS-LAUSITZ von der Technischen Universität Berlin, Fachbereich Schulpädagogik. Letzteres gelte insbesondere für all jene, die bislang geringe oder gar keine ausbildungsfähigen Schulabschlüsse erhalten. Zudem gelte es, die Partizipation von Menschen mit Behinderungen auch im Kindes- und Jugendalter zu stärken. MARIE LUISE VON HALEM verwies darauf, dass die extrem hohe Schul-Abbrecher-Quote von rund 10 Prozent eines Jahrgangs in Brandenburg Folge der bislang nicht stattfindenden Inklusion sei, da 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler von Förderschulen diese ohne Abschluss verlassen.

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist es prioritär, dass der Umbau des Schulsystems gemeinsam mit allen Betroffenen angegangen wird. Dazu sind Feedbackrunden zu etablieren und geeignete öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zu ergreifen.

>> Antrag zur Änderung des Kindertagesstättengesetzes (als PFD-Datei)

>> Antrag zur Frühkindlichen Bildung (als PDF-Datei)

>> Antrag zu neuen Qualitätsansprüchen an die Kita-Leitung (als PDF-Datei)

>> Antrag zur Personalsituation in den Kindertagesstätten (als PDF-Datei)

>> das Gutachten „Brandenburg auf dem Weg zur inklusiven Schulentwicklung bis 2020“ (als PDF-Datei)