Die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP im Brandenburger Landtag haben für die kommende Landtagssitzung zwei gemeinsame Anträge zur Verbesserung der Kitaqualität durch eine umfangreichere Freistellung des Leitungspersonals in Kitas von Betreuungsaufgaben sowie zur Verbesserung der Qualität in der Kindertagespflege vorgelegt.
Der erste Antrag zur Verbesserung der pädagogischen Leitungsfreistellung - ursprünglich von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN initiiert - zielt darauf ab, die Leitungsfreistellung im Kindertagesstättengesetz zu verankern und per Verordnung mehr Personalressourcen für pädagogische Leitungsaufgaben bereit zu stellen.
Die Leitung einer Kindertagesstätte nimmt eine Schlüsselfunktion für die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung von Kindertagesstätten ein. Der Umfang der Freistellung ist seit 1993 nicht mehr erhöht worden, obwohl die Aufgaben einer Kitaleitung seitdem enorm gewachsen sind und sich insbesondere von der reinen Personaladministration zur Erstellung pädagogischer Konzepte verschoben haben.
Vor allem in kleinen Kindertagesstätten ist die Aufgabenlast, die die Leitung zu bewältigen hat, enorm. Hier steht derzeit nur eine Achtel Personalstelle für Leitungsaufgaben zur Verfügung. Der Antrag bezweckt, dass die Freistellung auf mindestens eine Viertel Personalstelle angehoben wird. Durch unseren Vorschlag würden kleine Einrichtungen mehr von der Aufstockung der Leitungsfreistellung profitieren als große, was beabsichtigt ist, denn hier ist der Bedarf am größten. Die von uns geforderte Erhöhung um 0,125 Vollzeitstellen kostet pro Jahr ungefähr 8,8 Millionen Euro. Des Weiteren fordern wir von der Landesregierung einen Stufenplan, aus dem hervorgeht, wie eine weitere Verbesserung der Leitungsfreistellung realisiert werden kann.
Zudem bringen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP einen Antrag zu Erhöhung der Qualität in der Kindertagespflege ein. Er bezweckt unter anderem die stärkere Professionalisierung von Tagesmüttern und Tagesvätern, eine Qualitätssicherung und eine einheitliche Bezahlung.