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Hochschulstrukturen im Generationenwechsel

20 Jahre nach der Wende sorgen die Vorschläge der Hochschulstrukturkommission (HSK) zur weiteren Entwicklung der Hochschulen für heiße Diskussionen. Zu Recht: Was zwischen den Ohren wächst, ist Brandenburgs wichtigste Ressource und verdient optimale Bedingungen. Rot-Rot sorgt nicht für blühende Hochschullandschaften. Die Kommission formuliert deutlich: Mit den geringen Ausgaben legt die Regierung die Prioritäten nicht auf die Hochschulen und bricht das Koalitionsversprechen, Bildung habe Vorrang. Die neueste Markov’sche Personalplanung macht zudem klar, dass der Umbau auch vom Sparzwang diktiert wird. Kürzungen sind jedoch nicht das Mittel der Wahl.

Vorschläge der Strukturkommission

Bei der Diskussion über die weitgehend sinnvollen Vorschläge der HSK ist uns Bündnisgrünen wichtig, Bildung Priorität einzuräumen und die Umbauten nicht zur Sparorgie werden zu lassen. Wir teilen die Forderung nach mehr Kooperation zwischen Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen – auch über Landesgrenzen, vor allem mit Blick auf Berlin. Die Landesregierung könnte mit gezielten Anreizen hier klug steuern. Das hat sie in der Lausitz verpasst. Die Hochschulen sind für Weiterbildung und Menschen ohne klassische Zugangsberechtigung weiter zu öffnen und die Wissenschaft in der Region besser zu verankern.

Die Kapazitäten aus dem Studienplatzerweiterungsprogramm sind zu verstetigen, denn der Studierendenberg ist ein Hochplateau, die Nachfrage ebbt bis 2025 nicht ab. Wir begrüßen das und halten es für zukunftsweisend, die Studierneigung weiter zu erhöhen und die Hochschulen für neue Zielgruppen zu öffnen. Demgegenüber befindet die HSK das grundständige Studienangebot für zu ausdifferenziert und benennt überflüssige Doppelstrukturen. Das Angebot sollte allerdings nicht in seiner Vielfalt ausgedünnt werden, denn die Nachfrage nach Fachkräften steigt.

Ausreichende Finanzierung bleibt Grundbedingung

Der Bericht ist nicht mehr und nicht weniger als guter Rat und Grundlage für die Diskussion zu verstehen, in die mithilfe der Beteiligten weitere soziale, ökonomische und politische Argumente einfließen müssen. Der Erfolg der Reform steht und fällt mit den Finanzen: Wenn die Landesregierung im Rahmen dieses Generationenwechsels die Hochschulen nicht endlich auf fruchtbaren Boden setzt, sondern sie immer wieder beschneidet, vermag auch ein struktureller Umbau die selbst geschaufelten Löcher nicht zu stopfen.