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Keine Verschlusssache

Haasenburg

Die Haasenburg-Heime schließen. Aber das Kapitel Haasenburg darf noch nicht geschlossen oder hinter verschlossenen Türen des Jugendministeriums ad acta gelegt werden. Der im Herbst 2013 erschienene Untersuchungsbericht über die Zustände in den Einrichtungen der Haasenburg GmbH hat uns getroffen. Auch wenn Fixierliegen vor einigen Jahren abgeschafft wurden – die pädagogische Haltung, Kinder anzubinden, war weiter an der Tagesordnung. Dass Jugendliche mit ihren Ängsten, ihren Verletzungen und Vorwürfen so lange allein und ungehört blieben und die Aufklärung der Zustände in den Heimen so spät kam, ist beschämend. Der Bericht zeigt, dass Jugendämter und Bildungsministerium jahrelang nicht konsequent gegen die haarsträubenden Ereignisse in den Einrichtungen vorgingen. Die Aufsichtsbehörden haben offenkundig versagt. Wir wollen, dass auch von der Opposition benannte Expert_innen an der internen Untersuchung des Jugendministeriums beteiligt werden. Wir möchten wissen, wann genau Frau Münch, ihr Ministerium und das Landesjugendamt über Missstände informiert waren und wie sie mit diesen Erkenntnissen umgegangen sind. Die Expert_innen sollen Versäumnisse beim Ministerium und im Landesjugendamt aufdecken und daraus Empfehlungen für eine bessere Heimaufsicht entwickeln. Wir schlagen vor, bundesweit eine Art unabhängiges TÜV-Siegel für Betreuungseinrichtungen einzuführen. Wir müssen auch grundsätzlich diskutieren, ob geschlossene Heime für Kinder und Jugendliche mit solchen hoch problematischen Biografien notwendig und sinnvoll sind.