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Kita-Qualität: Für mehr Kohle. Für Kitas.

Ab August dieses Jahres haben Eltern Anspruch auf einen Kita-Platz für ihre Kinder ab einem Jahr. Auch wenn es hierzulande regional Unterschiede gibt: Brandenburg hat mit seinem hohen Versorgungsgrad in Deutschland mit die Nase vorn. Beim Betreuungsschlüssel allerdings bleibt es Schlusslicht. Auch wenn seit 2010 nur noch 6 statt 7 der Nullbis Dreijährigen von einer Erzieherin oder einem Erzieher betreut werden (12 statt 13 bei den Vier- bis Sechsjährigen), konnte sich Brandenburg bundesweit nicht verbessern: Es bleibt auf dem letzten Platz. Schlechtes Abschneiden auch bei den Sprachfähigkeiten 2012: 17 Prozent der märkischen Vorschulkinder hatten Sprachdefizite – mehr als ihre Berliner Altersgenoss_innen.

Ohne Weichenstellung ist der Zug abgefahren

Die Fachleute sind sich lange einig: In den ersten Lebensjahren werden die Weichen für die Bildungserfolge von Kindern gestellt. Aber eine aktuelle NUBBEK*-Studie für ganz Deutschland zeigt: Für viele Kinder ist der Zug dennoch abgefahren. Die Forscher_innen bescheinigen 80 Prozent der Betreuungseinrichtungen nur mittlere Qualität. Weniger als 10 Prozent leisten gute pädagogische Arbeit, mehr als 10 Prozent schlechte. Kinder aus sehr guten Einrichtungen waren solchen aus sehr schlechten mit ihren Denkfähigkeiten und in der sozialen Entwicklung um ein ganzes Jahr voraus!

Der Kita-Ausbau darf also nicht nur quantitativ erfolgen. Wir gehen davon aus, dass das Zusammenspiel aus gutem Betreuungsschlüssel, gut ausgebildeten Erzieher_innen und ausreichend für die Leitung einer Kita freigestellten Fachkräften die Qualität einer Einrichtung ausmachen.

Klar: Mehr Kohle für Kitas

Wo hierzulande wieviel und genau wofür in qualitativ bessere Kitas investiert werden muss, wollen wir mit einer Untersuchung speziell für Brandenburg herausfinden. Ziel ist es, einheitliche und verbindliche Qualitätsstandards zu entwickeln. Was wir heute schon wissen: Das Land muss mehr Geld in die Hand nehmen. Sicher ist aber auch: Früh investierte Mittel werden sich für die Kinder und für Brandenburg auszahlen. Mit einem Stufenplan lassen sich die erforderlichen Maßnahmen staffeln.

* Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit