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Foto: Fraktion

Kulturelle Bildung: Glückstreffer für Zufallskinder

Foto der Demonstration für Musische Bildung

Kulturelle Bildung soll junge Leute an künstlerische Ausdrucksformen heranführen, sie lehren, alles, was sie bewegt, auch mit anderen Mitteln als Wort und Schrift auszudrücken. Das schafft neue Sichtweisen: auf sich selbst, andere Menschen, die Welt an sich. Wer bei ‚Klasse: Musik‘ oder ‚Klingender Kita‘ teilgenommen habe, so die Regierung auf unsere Große Anfrage, werde sozial kompetenter, sei verantwortungs- und selbstbewusster, habe bessere motorische und sprachliche Fähigkeiten. Es gibt auch wunderbare Kooperationen zwischen Schulen und Kitas mit Theatern, bildenden KünstlerInnen, Museen und Kunstschulen. Was so verheißungsvoll klingt, ist in Wirklichkeit leider sehr mager. Der vor Jahren versprochene Fonds kulturelle Bildung hat nie das Licht der Welt erblickt. Am groß angekündigten Projekt der Mercator-Stiftung (die gibt immerhin 500.000 €!) können von insgesamt 857 allgemein bildenden Schulen ganze drei teilnehmen. ‚Klasse: Musik‘ wurde 2014 immerhin 66 Schulen gegönnt, ‚Klingende Kitas‘ gab es 18 im ganzen Land (1% aller Kitas). Die drei Regionalstellen der ‚Plattform kulturelle Bildung‘ könnten mit den kulturellen Landesverbänden ein dichtes Angebotsnetz über Brandenburg spannen, doch ihr fehlen schlichtweg die Mittel. Der Anspruch, sozialer Benachteiligung mit Kultur zu entgegnen, kann nicht eingelöst werden. So bleibt kulturelle Bildung weiterhin ein Glückstreffer für Zufallskinder, nur wenige schillernde Tropfen im märkischen Sand.

>> Zur Großen Anfrage „Kulturelle Bildung, Teilhabe und Partizipation“