Zum Inhalt springen

Neues Konzept beauftragt: Nein zu Mobbing und Cybermobbing!

Mobbing stellt eine hohe Belastung für Kinder und Jugendliche dar – das haben Expert*innen bei einem Fachgespräch im Bildungsausschuss im Oktober 2020 eindrücklich dargelegt. Besonders die zunehmende Verlagerung des Mobbings ins Netz stellt dabei eine neue Herausforderung dar. Eine Mitarbeiterin des Kinder- und Jugendtelefons Potsdam berichtete etwa, bei vielen Kindern und Jugendlichen sei der Leidensdruck so hoch, dass sie sich komplett zurückzögen, still litten und mit Suizidgedanken kämpfen.

In allen Schulen und im Bereich der Jugendarbeit muss es konkrete Ansprechpartner*innen geben, für konkrete Fälle ebenso wie für die Prävention und Schulung des Kollegiums. Alle Beteiligten, die Kinder und Jugendlichen, auch die Eltern, sind in die Prozesse einzubeziehen.
Petra Budke

Zwar gibt es Handreichungen zum Umgang mit Mobbing für Brandenburg. Aber diese müssen an die neuen Herausforderungen angepasst werden. Deshalb haben wir gemeinsam mit unseren Koalitionspartner*innen einen Antrag eingebracht, der am Donnerstag verabschiedet wurde. Mit dem Beschluss muss jetzt die Landesregierung ein zeitgemäßes landesweites Gesamtkonzept gegen Mobbing und Cybermobbing in der Schule erarbeiten. Es soll auf vorhandene Erfahrungen aufbauen und die Fachexpertise von Trägern und Schulgremien und die konkrete Erfahrung von Kindern und Jugendlichen einbeziehen. Dabei soll der Unterstützungsbedarf von Mädchen gegen (Cyber-)Mobbing explizit beachtet werden.

Schüler*innen und Eltern beteiligen!

Besonders wichtig ist uns dabei die Beteiligung von Schüler*innen und Eltern an der jeweiligen Konzeption und deren Umsetzung. In jeder Schule sollen Ansprechpartner*innen benannt werden, an die sich Betroffene wenden können. Um für Mobbing und Cybermobbing zu sensibilisieren und gekonnt dagegen vorgehen zu können, ist unerlässlich, dass das Thema künftig einen größeren Raum in der Aus- und Weiterbildung von Lehrer*innen- und Fachkräften einnimmt.

Mit dem diese Woche beauftragten Konzept gehen wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Aber es braucht natürlich vor Ort geschulte Ansprechpersonen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die Schulsozialarbeit strukturell ausgebaut wird. Im Koalitionsvertrag haben wir die Ausstattung der Schulen mit multiprofessionellen Teams durch 400 zusätzliche Fachkräfte verankert. Dafür werden wir in den anstehenden Haushaltsberatungen kämpfen.