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3 Fragen an Ursula Nonnemacher

2011 jährt sich der Internationale Frauentag zum 100. Mal. Was bedeutet dieser Tag heute, gerade für Frauen in Brandenburg?

Wahrscheinlich mehr als für Frauen aus westlichen Bundesländern. Der Frauentag wurde in der ehemaligen DDR mehr beachtet. In den letzten hundert Jahren haben Frauen natürlich viel erreicht, es gibt aber auch noch viel zu tun: Wir haben in Deutschland immer noch extreme Unterschiede in der Entlohnung und Beteiligung von Männern und Frauen, und wir haben die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht geschafft. Weder für Frauen noch für Männer. Der Internationale Frauentag am 8. März ist eine gute Gelegenheit, daran zu erinnern. Das ist nicht nur ein historisches Datum.

Was sind die aktuell wichtigsten Herausforderungen in der Frauenpolitik?

Wir haben auch in Brandenburg das Problem, dass Frauen zu einem großen Teil in prekärer Beschäftigung tätig sind. Sie verdienen oft sehr wenig, können von ihrer Arbeit nicht leben. Bei Teilzeitarbeit und im Niedriglohnsektor sind Frauen überrepräsentiert.

Was muss politisch getan werden, um die wirtschaftliche Situation von Frauen zu verbessern?

Es gibt keinen Königsweg. Wir sprechen uns auf jeden Fall für Mindestlöhne aus. Die Gleichstellung von Frauen wird aber nicht einfach per Verordnung gelingen. Wir setzen auf den Aufbau von Netzwerken, um Frauen und Mädchen Mut zu machen, also auf gezielte Förderung. Und wir Bündnisgrüne bekennen uns zur Quote für qualifizierte Frauen: Sie müssen in allen Bereichen stärker vertreten sein, auch in Aufsichtsräten und Vorständen. Wenn das gelingt, können erfolgreichen Frauen auch stärker als Mentorinnen wirken.