Ihre Fraktion ist auf der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung im märkischen Paaren/Glien dabei – was versprechen Sie sich davon?
Die Agrarwende ist eines unserer politischen Kernanliegen. Wir wollen unsere Vorstellungen von einer ökologischen, nachhaltigen, regionalen und bäuerlichen Landwirtschaft mit den LandwirtInnen und VerbraucherInnen diskutieren und uns ihren Fragen stellen. Denn Landwirtschaft geht alle an. Schließlich geht es um viel: die Zukunft des ländlichen Raums, den Schutz von Natur und Heimat, um unsere Gesundheit und nicht zuletzt: ums Klima.
Was haben Sie in Sachen Landwirtschaft erreicht?
Ohne uns wären Themen wie Massentierhaltung und Antibiotikaresistenzen wohl kaum im Landtag diskutiert worden. Wir haben erreicht, dass auf landeseigenen Flächen keine gentechnisch veränderten Pflanzen mehr angebaut werden dürfen und sich die Regierung gegen die Zulassung von Genmaissorten sperrt. Auf Ökoanbau umstellende Betriebe werden auch dank unseres stetigen Nachhakens nun wieder vom Land gefördert.
Die Landwirtschaft spielte auch eine große Rolle in der Enquete-Kommission zur DDR-Aufarbeitung, die Sie initiierten und die gerade ihren Abschlussbericht vorgelegt hat.
Das liegt mir besonders am Herzen: Rund 40 missglückte LPG-Umwandlungen, bei denen LandwirtInnen rechtswidrig um ihre Genossenschaftsanteile geprellt wurden, werden erneut geprüft. Vom Land enteignete Neusiedler-ErbInnen sollen wieder in ihre Eigentumsrechte gesetzt oder entschädigt werden. Die Kommission empfiehlt eine nachhaltige Agrarförderpolitik, an der die Region verdient und nicht gebietsfremde GroßinvestorInnen, die gerade reihenweise großflächige LPG-Nachfolgebetriebe aufkaufen.