An 8. Mai 1945 beendete der militärische Eingriff der Alliierten die menschenverachtende Herrschaft des Nationalsozialismus und den von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieg, dem Millionen Menschen zum Opfer gefallen waren. Auch heute tragen wir schwer an dieser Verantwortung und es gilt, das Erinnern daran beständig mit Leben zu füllen, der zahllosen Opfer zu gedenken und immer wieder aufs Neue zu überlegen, welche Verantwortung uns Deutschen hieraus erwachsen ist.
Als Linken- und SPD-Fraktion bei uns um Unterstützung dafür warben, den 8. Mai in Brandenburg zum Gedenktag zu erklären, provozierte das gleichwohl tiefsitzende, Ablehnung hervorrufende Assoziationen: Denn noch wenig öffentlich diskutiert und aufgearbeitet ist der verklärende Mythos, der in der DDR um den 8. Mai 1945 gewoben wurde und mit dem vermeintlich aus der Geschichte heraus die von der Sowjetunion gesteuerte SED-Diktatur begründet wurde.
Neben der Anerkennung und Würdigung des 8. Mai 1945 als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus haben wir deshalb in der Erarbeitung der Antragsbegründung und in der Plenardebatte den Blick zugleich auf die Tatsache gelenkt, dass der „8. Mai uns im Osten eine Befreiung ohne Freiheit gebracht hatte“, wie es Prof. Richard Schröder, ehemaliger SPD-Fraktionsvorsitzender der ersten frei gewählten DDR-Volkskammer 2005 zum Ausdruck gebracht hatte.
Heute, 70 Jahre nach dem Krieg, 25 Jahre nach der Friedlichen Revolution, stehen wir stärker denn je vor der gemeinsamen Aufgabe, Lehren zu ziehen aus dem Grauen der Nazi-Zeit und entsprechend zu handeln. Zur Auseinandersetzung mit der Bedeutung des 8. Mai 1945 in der DDR planen wir im kommenden Jahr eine Veranstaltung.