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Bündnisgrüne Fraktion will baufällige Bahnhofsgebäude reaktivieren – Nachnutzung als Regionalladen, Fahrradverleih oder Touristeninformation soll Schule machen

Seit immer mehr Stationen im Regionalverkehr nur noch als „Haltepunkte“ fungieren, haben Brandenburgs Personenbahnhöfe ihre besten Zeiten hinter sich. Traditionelle Angebote wie Fahrkartenschalter, Wartehalle oder Kiosk gibt es hier schon lange nicht mehr. Stattdessen verfallen und verwahrlosen die Bahnhofsgebäude. Nur 41 von 340 Personenbahnhöfen in Brandenburg – 12 Prozent - sind überhaupt noch zugänglich.

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schlägt deshalb vor, dass das Land zusammen mit der Deutschen Bahn AG ein Sanierungskonzept zur Reaktivierung der Bahnhöfe auflegt. Ziel soll der Erhalt, die Sanierung und langfristige Nachnutzung von Bahnhofsgebäuden sein.

„Nach wie vor erhalten viele Besucher auf dem Bahnhof den ersten Eindruck eines Orts – nur wird dieser vielerorts inzwischen von einer Ruine bestimmt. Dabei gibt es viele gute Ideen für die Nachnutzung alter Bahnhöfe, beispielsweise als Regionalladen, Touristeninformation, Kulturzentrum, Café oder Fahrradverleih“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion MICHAEL JUNGCLAUS. „Wir möchten mit unserer Initiative erreichen, dass diese Einzelbeispiele Schule machen.“ Gefragt seien zukunftsfähige Bewirtschaftungs- und Nutzungskonzepte unter Beteiligung der örtlichen Bevölkerung.

Bestandteil des Bahnhofssanierungskonzepts müsse unter anderem eine Bestandsanalyse aller brandenburgischer Personenbahnhöfe, eine Befragung der jeweiligen Städte und Kommunen zum potenziellen Nachnutzungs-Interesse, eine Auflistung von Positivbeispielen und finanzielle Unterstützung für interessierte Kommunen und Private sein.

Positive Beispiele für eine Reaktivierung von Bahnhofsgebäuden in Brandenburg seien unter anderem der Wiesenburger Bahnhof, der im vergangenen Jahr mit dem Nachhaltigkeitspreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet wurde oder der Bahnhof Lübbenau, der mittlerweile als „Tor zum Spreewald“ bezeichnet wird.

Als Vorbild sieht MICHAEL JUNGCLAUS das Projekt REVITA, das seit vielen Jahren in Sachsen-Anhalt läuft. Sachsen-Anhalt bietet dabei in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn Kommunen und Privatleuten Unterstützung bei der Sanierung von Bahnhofsgebäuden an. Diese erhalten eine 80-prozentige Förderung, wenn das Bahnhofsgebäude modernisiert wird und anschließend weiter eine öffentliche oder verkehrliche Funktion innehat.

Weiterführende Informationen

>> Antrag: Bahnhofstoursanierungskonzept für Brandenburg – neue Nutzungen für alte Bahnhofsgebäude ermöglichen (pdf-Datei)

>> Mehr zu REVITA