Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag will die sogenannte Ehrenamtskarte attraktiver machen und den InhaberInnen vergünstigte Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr ermöglichen. In einem Antrag, den die Fraktion zur kommenden Juni-Sitzung des Landtages stellt, fordert sie die Landesregierung auf, entsprechende Verhandlungen mit Berlin und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg zu führen.
Die Ehrenamtskarte können ehrenamtlich Tätige in Berlin und Brandenburg bekommen, wenn sie sich mindestens 200 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagieren. Sie erhalten Vergünstigungen zum Beispiel im Filmpark Babelsberg, im Berliner Zoo, in der Biosphäre Potsdam und im Freizeitpark Tropical Islands. In der Summe räumen derzeit rund 170 Partner in der Region Vergünstigungen ein oder bieten besondere Angebote an. Die Karte gibt es in Brandenburg seit 2013. Seit diesem Jahr gibt es eine gemeinsame Ehrenamtskarte für Berlin und Brandenburg. In Brandenburg sind offiziellen Angaben zufolge bisher mindestens 1.600 Ehrenamtskarten ausgegeben worden.
„Eine Ehrenamtskarte, mit der man zum vergünstigten Preis den Öffentlichen Personennahverkehr in Berlin und Brandenburg nutzen könnte, hätte zweifachen Nutzen: Sie würde den gesellschaftlichen Wert ehrenamtlichen Engagements noch stärker als bisher würdigen. Zugleich würde es für Ehrenamtliche attraktiver werden, auf Bus- und Bahn umsteigen“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion MICHAEL JUNGCLAUS.
Der Abgeordnete sieht in dem Vorschlag noch einen weiteren Vorteil: Auf einen Großteil der Angebote der Ehrenamtskarte kann man derzeit nur im berlinnahen Raum und in Berlin zugreifen. Von Vergünstigungen im ÖPNV würden auch Ehrenamtler im berlin-fernen Raum unmittelbar profitieren. „Hier sind die Angebote der Ehrenamtskarte bislang noch sehr dünn.“