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Fachgespräch: Eine Verfassung, die alle anspricht!

Aufzeichnung des Fachgesprächs

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Mitschnitt des Fachgesprächs "Eine Verfassung, die alle anspricht!" auf youtube.com

„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit…“ so beginnt Artikel 10 der brandenburgischen Landesverfassung. Damit ist er – wie viele andere Artikel auch – rein männlich formuliert. Alle Landesverfassungen und das Grundgesetz enthalten solche oder ähnliche Formulierungen. Doch es ist an der Zeit, endlich alle Geschlechter mitzudenken. Denn Sprache prägt unser Denken und auch unser Handeln. Sie kann Ausschlüsse produzieren oder, bewusst eingesetzt, helfen Geschlechterstereotype aufzubrechen.

Sahra Damus, Petra Budke und die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag luden herzlich zum Fachgespräch „Eine Verfassung, die alle anspricht!“ ein. Gemeinsam mit Vertreter*innen unterschiedlicher Verbände und weiteren Expert*innen haben wir uns zu folgenden Fragen ausgetauscht: Wie können wir unsere Verfassung so gestalten, dass sie inklusiv formuliert ist? Welche Hindernisse liegen auf dem Weg zur Umsetzung? Welche Chancen bietet eine solche Umformulierung des Verfassungstextes? Und: Wie kann es perspektivisch weitergehen, um das Bundesverfassungsgerichtsurteil zur Dritten Option umzusetzen?

Die Veranstaltung startete mit einer Podiumsdiskussion, in der die grundlegenden Fragen angesprochen und diskutiert wurden. Daran schloss sich ein offener Austausch mit den Teilnehmenden vor Ort und denjenigen, die sich digital zugeschaltet haben, an.

Hintergrund

Die Verfassung Brandenburgs wird 2022 ihren 30sten Jahrestag der Einführung erleben. Zum Zeitpunkt ihrer Verabschiedung setzte sie Maßstäbe beim Schutz vor Diskriminierung, weil sie nicht nur einen umfassenden Gleichstellungsauftrag, sondern auch ein Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität enthielt.

Die Regierungskoalition aus SPD, CDU und GRÜNEN hat gemeinsam mit der Fraktion DIE LINKE einen Gesetzentwurf eingebracht, mit dem die Landesverfassung Brandenburgs an verschiedenen Punkten geändert werden soll. Ein wesentlicher Aspekt ist die Umformulierung generisch maskuliner Begriffe hin zu einem Text, der die Vielfalt der Gesellschaft deutlich besser abbildet, als es die bisherigen Formulierungen hergeben.

Redner*innen

  • Prof. Dr. Anna Katharina Mangold, Juristin, Europa-Universität Flensburg & Gesellschaft für Freiheitsrechte e. V.
  • Dr. Anna Kollenberg, freie Philosophin und Dozentin, Sprecherin im Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg e. V.
  • Jirka Witschak, Landeskoordinierungsstelle QUEERES BRANDENBURG
  • Amelie Ernst, Rundfunk Berlin-Brandenburg und Vorstandsmitglied der Landespressekonferenz Brandenburg e.V.
  • Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch, Anglist und Professor für Sprachwissenschaft am Institut für Englische Philologie an der Freien Universität Berlin
  • Sahra Damus MdL, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Brandenburg, Sprecherin für Frauen- und Queerpolitik

Moderation: Petra Budke MdL, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Brandenburg