- Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede
Die Förderung der Gründungen eines Handwerks ist vor allem vor dem Hintergrund der hohen Zahl an gesuchten Betriebsnachfolgern für das Brandenburger Handwerk von großer Bedeutung. Die Gründung oder Übernahme eines Handwerksbetriebes erfordert sowohl eine entsprechende Qualifikation der Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, als auch zumeist hohe Startinvestitionen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung des Unternehmens. Nicht jedem ist vielleicht bewusst, dass es in Brandenburg noch fast 40 000 Handwerksbetriebe gibt.
Der Handwerksmeister investiert im Unterschied zum Beispiel zum Akademiker privates Geld in seine Ausbildung. Das sind etwa 8000 Euro, die ihm im Falle einer Gründung als Startkapital fehlen.
Insofern ist es auch besonders relevant, diesen Kreis durch eine staatliche Förderung bei einer Gründung zu unterstützen.
Wenn man außerdem weiß, dass 41 % der ostdeutschen Handwerksbetriebe im Frühjahr 2013 eine mangelhafte Eigenkapitalquote von unter 10 % auf weisen und bei weiteren 43 % die Eigenkapitalquote als unzureichend eigestuft werden muss, wird auch klar, wie wichtig das hier geforderte Startgeld für junge Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister ist. Der Beschluss mit welchem sich SPD und LINKE im Wirtschaftsausschuss durchgesetzt haben und der jetzt hier zur Abstimmung steht, negiert diese Notwenigkeit jedoch.
Darin wird versucht, uns das von der Landesregierung zur Förderung von Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit aufgelegte Programm, als adäquater Ersatz einer Meistergründungsprämie zu verkaufen. Dem liegt aber eine kapitale Fehleinschätzung zu Grunde. Während dieses Förderprogramm darauf ausgelegt ist, Menschen in Arbeitslosigkeit wieder eine Perspektive zu geben, haben ausgebildete Meisterinnen und Meister in der Regel eine hervorragende Perspektive auf dem Arbeitsmarkt.
Wenn wir aber wollen, dass sie stattdessen das Risiko einer eigenen Unternehmensgründung auf sich nehmen, müssen wir das auch entsprechend fördern.
Jeder Meisterbetrieb der neu gegründet oder erfolgreich weiter geführt wird, ist ein Gewinn für das Land und seine Menschen.
Auch das hier ebenfalls als Alternative angebotene Mikrodarlehensprogramm ist etwas völlig anderes. Ein Darlehen hat überhaupt keinen Einfluss auf die Eigenkapitalbasis eines Betriebes. Es taugt somit in keiner Weise zur Motivation junger Meisterinnen und Meister sich selbständig zu machen oder die Kapitalausstattung der Unternehmen zu verbessern. Es kann aber eine sehr gute Ergänzung zu einer Meistergründungsprämie sein.
Anrede
Handwerk hat bekanntlich goldenen Boden. Mit der hier vorgeschlagenen Meistergründungsprämie bieten wir jungen Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister auch in Brandenburg eine Starthilfe auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. Gerade Brandenburg braucht dieses Engagement denn im Gegensatz zu Berlin nimmt die Gründungsintensität hier zu Lande seit Jahren ab.