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Axel Vogel zum Antrag "Gesundheitstourismusbranche zielgerichtet weiterentwickeln"

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- Es gilt das gesprochene Wort! -

Anrede!

Der Bereich des Gesundheitstourismus erfreut sich in der Tat wachsender Nachfrage. Laut Qualitätsmonitor der Deutschen Tourismuswirtschaft gewinnt das Thema Gesundheitstourismus stark an Bedeutung und ist auf ein langfristiges Wachstum ausgerichtet. Brandenburg tut daher gut daran, diesen Bereich weiter zu entwickeln und hier vor Allem neue Nischenmärkte zu identifizieren und zu besetzen. Die Initiative der CDU-Fraktion in diese Richtung unterstützen wir daher voll und ganz. Neben dem klassischen Kuraufenthalt gehören für uns auch die Themen Prävention und Wellness in diesen Bereich.

Brandenburg hat mit der Kombination aus seiner einzigartigen Natur und der gewachsenen Kulturlandschaft gegenüber vielen anderen Bundesländern hier deutliche Standortvorteile, die es gilt, gezielt weiter zu entwickeln und zu vermarkten. „Brandenburgs Attraktivität für Touristen und Erholung Suchende beruht wesentlich auf seiner außergewöhnlichen Naturausstattung und seiner hohen Umweltqualtät. Weiträumig naturnah erhaltene Landschaften, gesunde Böden, saubere Luft und sauberes Wasser sowie ruhige Räume sind sein Markenzeichen.“ stellt das Landestourismuskonzept fest. Der Gesundheits-tourismus lässt sich daher hervorragend um den Bereich des sanften Tourismus ergänzen und könnte so für den Tourismus in weiten Teilen des Landes profilbildend werden. Im Zuge dieser Profilbildung sind dann auch die in den Regionen jeweils vorhandenen Naturräume entsprechend zu würdigen und für den sanften Tourismus gezielt zu entwickeln.


Ein weiterer Aspekt, der bei der Ausrichtung auf den Gesundheitstourismus zu berücksichtigen ist, sind die Aktivitäten des Clusters Gesundheitswirtschaft der beiden Länder Berlin und Brandenburg. Vor allem in den Bereichen molekulare Diagnostik und personalisierte Medizin können hier die technologische Führung der Region Berlin-Brandenburg unterstreichen und zusammen mit den Unter-nehmen aus dem Bereich des Gesundheitstourismus entsprechend innovativen Produkten und Dienstleistungen den Weg in den Markt ermöglichen.

Die in dem Antrag geforderte enge Zusammenarbeit mit den Bereichen Wirtschaft, Technologie und Forschung auch in Berlin wird daher von uns voll und ganz unterstützt. Neue Geschäftsmodelle im Gesundheitssystem sind heute in der Regel zunächst nur unabhängig von einer Kassenzulassung also nur für Selbstzahler realisierbar. Eine Kombination mit den Bereichen Wellness und Kosmetik bietet sich daher oft an. Entsprechende Kooperationen zwischen Unternehmen der Tourismusindustrie und den vor Allem in Berlin aber auch in Brandenburg ansässigen Biotechnologieunternehmen ist daher zu begrüßen.

Es gibt also für Brandenburg zwei Bereiche in denen der Gesundheitstourismus nicht nur den Trend der Zeit sondern auch hier vorhandene sehr günstige Rahmenbedingungen findet und daher für die wirtschaftliche Entwicklung der Region außerordentlich wichtig werden kann: Die außerordentlich gute Ausstattung mit weitgehend unberührten Naturräumen und eine hohe Dichte innovativer Unternehmen im Bereich der molekularen Diagnostik und der personalisierten Medizin.

Den Erfolg einer konsequenten Ausrichtung auf das Thema Gesundheit kann man aber auch heute schon zum Beispiel am komplett barrierefreien Hotel der Fürst Donnersmarck-Stiftung in Rheinsberg erkennen. Aber wie schon in der aktuellen Landestourismuskonzeption benannt, fehlt es an vielen Orten noch an einer eindeutigen Profilierung. Große Teile der Nachfrage erfolgen bisher durch Kliniken. Attraktive gesundheitstouristische Programme für den zweiten Gesundheitsmarkt (Selbstzahler) gibt es aber bisher nur in Ansätzen. Hier erwarten wir von der Landesregierung Vorschläge und Strategien zur Umsetz-ung einer entsprechend umfassenden Tourismuskonzeption. Ebenso wird aus unserer Sicht die derzeitige unklare Managementstruktur auf Landesebene (Heilbäderverband, TMB, einzelne Kurorte etc.) den gesteckten Zielen bisher nur unzureichend gerecht. Auch hier sollte es im Zuge der Umsetzung des Antrages Vorschläge zur Optimierung der bestehenden Strukturen geben.