- Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen schätzt, dass heute weltweit mehr als 165 Millionen Kinder körperlich oder geistig behindert sind. In vielen Ländern gelten sie als Schwäche oder gar Schande der Familie, erleben sie täglich Diskriminierung, Verachtung, oder werden gar nicht wahrgenommen.
Ihnen wird oftmals, so hat es UNICEF einmal formuliert, der Zugang zu Bildung, zu Kultur- oder Freizeitaktivitäten, freier Entfaltung verwehrt.
Es ist noch nicht lange her, da galt dies auch bei uns. In der DDR wurde Kindern in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie derartiges Leid und Unrecht angetan, dass es bis heute beschämt.
Es beschämt aber nicht nur, es bringt auch eine Verpflichtung: Das Unrecht aufzuarbeiten.Es sichtbar zu machen und anzuerkennen.
Das macht in beeindruckender Weise unsere Landesbeauftragte Maria Nooke. Das macht seit 2017 die von Bund, Länder und den Kirchen gegründete Stiftung „Anerkennung und Hilfe“, deren Anlaufstelle in Brandenburg die Landesbeauftragte ist. An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die tagtägliche Arbeit!
Diese Arbeit war und ist durch die Corona-Pandemie eingeschränkt, Beratungsangebote sind ausgefallen oder konnten nicht wahrgenommen werden. Auch deshalb hat der Bund nun die Möglichkeit für Beratungen verlängert. Eigentlich wäre Ende Dezember Schluss gewesen. Diese Änderung holen wir heute auch in Brandenburg nach, bis Ende 2022 sind dann auch bei uns Beratungen und Unterstützungen im Rahmen der Stiftung möglich.
Technisch nur eine kleine Änderung. Aber dennoch so wichtig. Weil vieles wegen Corona nicht möglich war. Weil es oft einfach auch Zeit braucht, um die Stärke und die Kraft zu finden, über das erlittene Unrecht zu sprechen. Und weil unser Umgang mit der Geschichte auch ein Symbol weitweit für über 165 Millionen Kinder ist. Und weil unser Umgang damit auch ein Symbol ist für Millionen Kinder weltweit, denen noch heute Unrecht geschieht.
Ich bitte daher um Zustimmung. Vielen Dank.