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Rede im Landtag: Kinder und Jugendliche befähigen, sich auch tatsächlich einbringen zu können

- Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,

unser Verständnis von Demokratie und unser Verhältnis zu unserer Region kommt nicht von irgendwo.

Es wird durch die Möglichkeiten bestimmt, die wir in unserer Jugend haben, auf unser Umfeld, unsere Umgebung und die Zukunft Einfluss zu nehmen.

Es gibt kaum ein Politikfeld, indem wir so viel über die Zukunft einer Region diskutieren, wie beim Strukturwandel in der Lausitz.

Und es gibt wohl keine Gruppe von Menschen, die so sehr von der Zukunft betroffen ist, wie Kinder und Jugendliche.

Umso mehr freue ich mich darüber, dass es hier parteiübergreifend so viel Rückhalt dafür gibt, dass Kinder und Jugendliche den Transformationsprozess mehr mitgestalten können.

Kinder- und Jugendbeteiligung in der Lausitz wird nicht nur von der Politik, sondern von vielen Akteur*innen vorangetrieben.

Neben Jugendinitiativen wie „Jugend wandelt Strukturen“ hat auch das IASS die Notwendigkeit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen immer wieder stark gemacht.

Das Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung hat sich schon gemeinsam mit der Bürgerregion auf den Weg gemacht, unter anderem einen zivilgesellschaftlichen Knotenpunkt für die Beteiligung umzusetzen.

Es ist wirklich großartig, wie viele Akteur*innen in diesem Land die Interessen Kinder und Jugendlicher auf dem Schirm haben und für diese kämpfen.

Nicht zuletzt unsere Landeskinder- und -jugendbeauftragte: Ihr Einsatz für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Strukturwandel zeigt mir, wie wichtig es war, dass wir diese Stelle eingeführt haben!

Am Wichtigsten sind aber natürlich die Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen selbst. Und nachdem ich in Herzberg, in Ruhland, in Bautzen und weiteren Orten mit jungen Menschen gesprochen habe sind mir drei Punkte nochmal sehr deutlich geworden:

1. Junge Menschen wissen, was sie wollen!

2. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen aber dazu befähigen, sich auch tatsächlich einbringen zu können.

Dafür brauchen sie Informationen, die sie abholen und die sie verstehen.

Social Media ist da sicherlich immer eine naheliegende Sache. Aber mindestens genauso wichtig ist, dass die jungen Menschen auch im physischen Raum dem Strukturwandel begegnen.

Und sich Fragen stellen wie: Bin ich eigentlich Teil dessen? Was hat das mit mir zu tun, was finde ich eigentlich gut und was fehlt mir noch?

Das kann dann auf in der Schule passieren, aber auch in der außerschulischen Jugendarbeit.

3. Wir müssen dort Angebote schaffen, wo Jugendliche Lust haben, sich auch tatsächlich einzubringen!

Gremiensitzungen sind das meistens nicht.

Wir brauchen Beteiligungsangebote, z.B. Jugendkonferenzen, die dann

stattfinden, wenn Jugendliche Zeit haben und an Orten, die sie auch erreichen können.

Natürlich sind aber auch die Kommunen weiterhin in der Pflicht, den §18a der Kommunalverfassung umzusetzen und für angemessene Kinder- und Jugendbeteiligung zu sorgen.

Wir brauchen aber auch ein lausitzweites Verfahren der Kinder- und Jugendbeteiligung, das sich in den Strukturstärkungsprozess einfügt.

Umso wichtiger sind die Personalstellen beim KIJUBB, die Kapazitäten haben, einen solchen Prozess umzusetzen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr darauf, dass die Perspektiven der Menschen, die sich in den Strukturwandel einbringen können, immer breiter werden. Das hat die Lausitz dringend nötig!

Nur so kann der Prozess gelingen und wir im besten Fall daraus lernen, wie wir bessere Beteiligung und Mitgestaltung im ganzen Land Brandenburg umsetzen.

Herzlichen Dank!

Weiterführende Informationen

Rede zu: Antrag "Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am Struktur-wandelprozess in der Lausitz stärken" (TOP 3 der 67. Plenarsitzung)