- Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Abgeordnete, liebe Zuschauende,
auch über die Schulgesundheitsfachkräfte debattieren wir hier heute nicht zum ersten Mal.
Eins steht wohl außer Frage: Schulgesundheitsfachkräfte sind ein Mehrwert in der Bildung. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsprävention und –förderung und damit auch zur Chancengleichheit und sozialen Gerechtigkeit. Das Aufgabenfeld von Schulgesundheitsfachkräften ist vielfältig. Medizinische Versorgung bei kleinen Unfällen oder plötzlichen Bauchschmerzen ist nur ein sehr kleiner Teil ihrer Arbeit, hat aber schon oft den Anruf bei den Eltern oder den Einsatz des Rettungsdienstes erspart.
Schulgesundheitsfachkräfte unterstützen chronisch kranke Kinder, z. B. mit Diabetes und Allergien oder auch Kinder mit einem Handicap. Sie setzen Projekte zur gesunden Ernährung, Bewegungsförderung oder Zahngesundheit um, sie beraten Lehrkräfte und Eltern und sie halten den Kontakt zu Gesundheitsamt und Kinderärzt*innen.
Kurz: Eine Schulgesundheitsfachkraft ist ein wichtiger Bestandteil multiprofessioneller Teams und ein Gewinn für jede Schule.
Deshalb hat es mich sehr gefreut, dass viele Schulträger nach Ende des Modellprojekts und Auslaufen der Mitfinanzierung durch die AOK Ende 2021 die Stellen für die Schulgesundheitsfachkräfte fortgeführt haben: So Beelitz, Perleberg, Neuruppin, Trebbin, Cottbus, Brandenburg an der Havel sowie der Landkreis Barnim. Das ist beispielhaft. Vielen Dank dafür!
Die Gruppe BVB/Freie Wähler beantragt nun, dass das Land für die Jahre 2024 und 2025 die Kosten für die Schulgesundheitsfachkräfte übernimmt. Bis Ende September 2024 soll darüber hinaus ein Konzept zur Verstetigung und Ausweitung dieser Stellen an Brandenburger Schulen vorgelegt werden.
So sehr ich diesen Wunsch verstehe: Wir stehen kurz vor einer Landtagswahl. Der Haushalt für das Jahr 2024 ist beschlossen. Den Haushalt für das Jahr 2025 aufzustellen, obliegt dem neugewählten Parlament. Dem sollten wir jetzt nicht vorgreifen.
Auch muss sich eine neue Regierung und ein zukünftiger Bildungsminister oder eine Ministerin Gedanken machen, wie sie der Bildungskrise an unseren Schulen begegnen will. Die Herausforderungen wachsen und viele Lehrkräfte sind am Limit. Der weitere Ausbau der multiprofessionellen Teams, mehr Schulsozialarbeit, mehr Schulpsychologie, mehr Schulassistenz, mehr Medienpädagogik und eben auch mehr Schulgesundheitsfachkräfte sind ein wichtiger Baustein, unsere Schulen besser aufzustellen!
Dafür werden wir Bündnisgrüne uns auch in Zukunft einsetzen!