(Nr. 065) Anlässlich des morgigen Internationalen Tages zur Erhaltung der Artenvielfalt hat der bündnisgrüne Abgeordnete MICHAEL JUNGCLAUS die Landesregierung aufgefordert, ihr Engagement für die biologische Vielfalt deutlich zu erhöhen. "Hierzulande gelten nach wie vor 38 Prozent der Brutvogelarten, 67 Prozent der Lurche, 41 Prozent der Schmetterlinge und 41 Prozent der Farn- und Blütenpflanzen sowie drei Viertel aller Biotoptypen als gefährdet." Verschärft würde die prekäre Lage durch den Klimawandel, von dem Brandenburg besonders betroffen ist.
Zuvorderst benötige Brandenburg dringend eine Landesstrategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt, die ressortübergreifend abgestimmt ist und alle Verantwortlichen mit ins Boot holt."Biologische Vielfalt ist keine reine Naturschutzaufgabe, sondern muss Querschnittspolitik sein. Wir brauchen endlich eine Biodiversitäts-Politik aus einem Guss statt Flickwerk im Artenschutz." Die Uneinigkeit innerhalb der rot-roten Koalition stünde Fortschritten beim Thema biologische Vielfalt entgegen. „Gerade ist der Ex-Umweltminister und heutige SPD-Fraktionschef Dietmar Woidke seiner Linken-Nachfolgerin in die Parade gefahren.“ Woidke hatte sich in einem Interview gegen das von Anita Tack nach Vorgaben des Bundes ausgegebene Ziel gewandt, zwei Prozent Landesfläche als Wildnisgebiete auszuweisen.
Der Bund hat bereits 2007 mit der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ein Paket mit 330 Zielen und rund 430 Maßnahmen für den Erhalt der Artenvielfalt verabschiedet. Die Initiative für eine erfolgreiche Umsetzung liegt nun bei den Ländern. „Doch im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist bei uns bislang nichts passiert.“
Die Bündnisgrünen haben deshalb jüngst eine Große Anfrage diesbezüglich an die Landesregierung gestellt und fordern damit dringend eine Landesstrategie ein. JUNGCLAUS weiter: "Wir müssen Vertreter von Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, der Tourismuswirtschaft und dem Infrastruktursektor an einen Tisch holen und gemeinsam zukunftsfähige Konzepte zum Erhalt der biologischen Vielfalt entwickeln.“ Er wünsche Tack, dass sie auf ihrem morgigen Spaziergang anlässlich des Tags der biologischen Vielfalt im Grumsiner Forst viel Kraft tanken könne. „Denn der Erhalt des Artenschutzes wird ein Marathon, kein Spaziergang.“