(Nr. 155) Alle potentiellen Flugroutenvarianten für den künftigen Großflughafen BBI müssen kurzfristig veröffentlicht und mit nachvollziehbarem Daten- und Kartenmaterial zur zu erwartenden Lärmbelastung unterlegt werden. Dies fordert die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in einem Entschließungsantrag, über den im Rahmen der Aktuellen Stunde zum Thema „Flugrouten am BBI: Lärmschutz muss Priorität haben" am morgigen Donnerstag im Landtag abgestimmt wird. Die Aktuelle Stunde wurde ebenfalls von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN initiiert.
„Nach Bekanntwerden der Flugroutenpläne der Flugsicherung sind die Menschen in einem weiten Umkreis um den BBI völlig verunsichert. Die Landesregierung muss nun zügig Sorge tragen, dass die Deutsche Flugsicherung alle potentiellen Flugvarianten kurzfristig veröffentlicht", sagte der umweltpolitische Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, MICHAEL JUNGCLAUS. Jede Variante müsse mit nachvollziehbarem Daten- und Kartenmaterial unterlegt werden. „Daraus muss hervorgehen, wie viele Menschen jeweils welchen Lärmpegeln ausgesetzt wären und wie die regionale Belastung aussähe. Die zu erwartende Tag- und Nachtbelastung muss getrennt ausgewiesen werden." Auch die Variante einer vollständigen Südabkurvung müsse einbezogen werden.
Die Prioritäten bei der bevorstehenden Festlegung der Flugrouten müssten verändert werden, sagte MICHAEL JUNGCLAUS. Die Flugsicherung habe eingeräumt, dass nach der prioritär zu behandelnden Verkehrssicherheit Wirtschaftlichkeitskriterien zu ihrem nun vorliegenden Flugroutenkonzept geführt haben und Umweltkriterien erst an dritter Stelle stünden. „Der Lärmentlastung muss bei der Auswahl der Flugrouten ein deutlich höheres Gewicht beigemessen werden", sagte MICHAEL JUNGCLAUS. Die Landesregierung müsse sich gegenüber dem Bundesverkehrsministerium dafür einsetzen, die Zahl der durch den Großflughafen gesundheitlich Beeinträchtigten, unabhängig von Wohnort und Bundesland, zu minimieren.